© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/16 / 26. August 2016

Zeitschriftenkritik: Vatican-Magazin
Zeitschriftenkritik: Vatican-Magazin Von Mutter Teresa und Verfolgungen
Werner Olles

Vor zweitausend Jahren nahm die Geschichte  des Christentums ihren Anfang. In Rom, der „Ewigen Stadt“ erzählt alles von dieser Geschichte, dem Weg der Kirche und wozu der Glaube in langen Jahrhunderten die Genies der Architektur und der bildenden Künste inspiriert hat: herrliche Kunstwerke, großartige Bauten, Kirchen, Kathedralen und nicht zuletzt der Petersdom mit dem Petersplatz. Doch es sind nicht nur die Werke großer Meister, die der Betrachter sieht und versteht und die lebendig bleiben. Es sind vor allem auch die Menschen, die das Christentum leben.

Unweit der Kolonnaden des Petersplatzes hat die Redaktion des Vatican-Magazins ihren Sitz und berichtet zehnmal im Jahr über das Geschehen in der Weltkirche, was in der Römischen Kurie vor sich geht und die Gläubigen bewegt. Doch greifen die Autoren, darunter so bekannte Publizisten wie Matthias Matussek, Gabriele Kuby, Klaus Berger, Alexander Kissler, Stephan Baier und Alexandra Maria Linder, auch aktuelle Themen auf und machen so deutlich, daß der Katholizismus ebenso kulturell und politisch durchaus eine Rolle spielt. Daneben erzählt die Zeitschrift „die unerzählten Geschichten und Wunder der katholischen Kirche, um den liegengelassenen Schatz der Kirche wieder (zu) heben, aber auch (um) das Drama, das anhaltende Martyrium ihrer besten Zeugen, die Todsünden ihrer Priester und des Haß des Teufels auf Jesus Christus (zu) beleuchten“ (Herausgeber Paul Badde). So stellt das Titelthema der aktuellen Ausgabe (August/September) Mutter Teresa vor, die „Ikone der Barmherzigkeit“, die am 4. September von Papst Franziskus heiliggesprochen wird. Leo Maasburg würdigt die Ordensgründerin, die sich ganz den Ärmsten der Armen zuwandte, und deren Heiligsprechung auf dem Petersplatz zu einem der Höhepunkte des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ werden wird.

Ein ganz anderes Thema: Über die Greueltaten des Islamischen Staates berichten christliche Flüchtlinge im Libanon, die hier von „Kirche in Not“ unterstützt werden. Sie erzählen von brutalen Mißhandlungen, von Massenmorden, Zerstörungen und Plünderungen ihrer Kirchen, denen Drangsalierungen durch ihre muslimischen Nachbarn und Predigten von islamischen Geistlichen vorausgingen, daß männliche Christen über fünf Jahren sofort zu exekutieren seien. Jetzt wartet in Syrien nur der Tod auf die letzten Christen, während sie unter der Herrschaft Assads nach eigenen Angaben „wenigsten frei und sicher lebten“.

Über die „Prophetie von Regensburg“, die inzwischen historische Ansprache Benedikts XVI. über „Glaube und Vernunft“ an der Universität Regensburg, berichtet ein weiterer Beitrag. Die Welle islamischer Gewalt, die von Bangladesch über Afrika bis nach Westeuropa Tausende unschuldiger Menschen tötete, läßt heute, zehn Jahre später, nochmals die Weisheit und Aktualität der berühmten Vorlesung aufscheinen.


Kontakt: e-Medienverlag, Hauptstr. 22, 88353 Kisslegg. Das Einzelheft kostet 6, Euro, ein Jahresabo 60 Euro.

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