© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/16 / 02. September 2016

Meldungen

„Euro führte zu großer Desillusionierung“

DÜSSELDORF. Der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz rechnet mit einem Crash des Euro. „Das kann in Zeitlupe passieren oder auch ganz schnell kommen. Als Ökonom kann ich beim besten Willen nicht sehen, wie sich dieser Unfall mit dem gegenwärtigen Kurs vermeiden ließe“, erklärte der Professor von der New Yorker Columbia University im DGB-Magazin Mitbestimmung (3/16). „Bisher haben die EU-Politiker angesichts der Krise in der Eurozone immer nur versucht, Zeit zu gewinnen und die Probleme vor sich herzuschieben. Damit haben sie viele Menschen gegen sich aufgebracht. Dies hat zu einer großen Desillusionierung geführt“, so der neukeynsianische Wirtschaftswissenschaftler und einstige Euro-Anhänger. Zwar hätte Europa auch ohne die Währungsunion Probleme bekommen, aber „der Euro hat es zugespitzt und schlimmer gemacht. Dabei war Europa in mancher Hinsicht besser auf die Krise vorbereitet als Amerika, ich denke an das Bildungssystem“, meinte Stiglitz. (fis)

 www.boeckler.de





Den Solidaritätszuschlag ersatzlos streichen

BERLIN. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat angesichts eines Finanzierungsüberschusses von 18,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr Steuersenkungen verlangt. Der Staat sollte „jeden zweiten zusätzlich eingenommenen Steuereuro an die Steuerzahler zurückgeben“, erklärte BVMW-Chef Mario Ohoven. „Zunächst muß der Solidaritätszuschlag ersatzlos gestrichen werden. Dies könnte die Bundesregierung sofort beschließen, wenn sie es mit der steuerlichen Entlastung ernst meint.“ Der Solidaritätszuschlag zur Lohn- und Einkommensteuer macht im Bundesetat 2016 mit 13,5 Milliarden Euro vier Prozent des Budgets aus. (fis)

 bvmw.de