© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/16 / 09. September 2016

Meldungen

Energiewende: Forschung zur Konfliktvermeidung

BONN. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) will seine Forschungen zur Vereinbarkeit von Naturschutz und Energiewende effektiver vernetzen. Dabei stehen die sichtbarer werdenden Nebenwirkungen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien im Zentrum von 20 Projekten. Ziel sei es, wie das BfN bei einem „Vernetzungskolloquium“ in Bonn bekanntgab, „Ansatzpunkte für die Konfliktminderung zu identifizieren“. Bislang gebe es zu vage Vorstellungen von den zu erwartenden „sichtbaren Veränderungen des Landschaftsbildes“, die nun genauer erforscht werden sollen. Ferner gelte es festzustellen, was die Energiewende „großräumig für die biologische Vielfalt“ bedeute und wie die Interessen von Natur und Energiebranche bereits bei der Planung berücksichtigt werden können. (ck) 

 www.natur-und-erneuerbare.de





Fischotter haben den Norden zurückerobert

FLINTBEK. Vor 30 Jahren galt der Fischotter (Lutra lutra) in Schleswig-Holstein als ausgestorben. Inzwischen meldet aber das Landesamt für Landwirtschaft, Natur und ländliche Räume (LLNR), daß dem possierlichen Raubtier die Wiedereroberung des Nordens gelungen sei. Nachdem schon andere Landesteile wie das seenreiche Ostholstein den ans Wasserleben angepaßten Marder als Rückkehrer gemeldet haben, ist er, ausgehend von Eider, Sorge und Treene, nunmehr auch im Kreis Schleswig-Flensburg fest etabliert. Genetische Untersuchungen toter Tiere ergaben, daß die Neuansiedlung einem Zustrom aus Mecklenburg zu danken ist. Daß sich diese Zuwanderer halten und vermehren konnten, führt das LLNR auf die Verbote des Insektizids DDT und der chemischen PCB-Verbindungen sowie auf Verbesserungen der Gewässerqualität zurück. (rs)

 aktion-fischotterschutz.de





Elektronisch gesteuerte Lkw-Konvois geplant?

HAMBURG. Neun von zehn Bürgern sehen die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ an, um Straßen, Anwohner und Umwelt von den Folgen des wachsenden Lkw-Verkehrs zu entlasten. Das hat eine repräsentative Umfrage von TNS/Emnid im Auftrag des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen und des Verbandes der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI) ergeben. 82 Prozent versprechen sich davon eine Entlastung der Autobahnen. Nur 23 Prozent befürworten längere Lkws und nur 36 Prozent die mögliche Zulassung von elektronisch gesteuerten Lkw-Konvois mit 15-Meter-Abstand und nur einem Fahrer. „Die Politik arbeitet am Mehrheitswillen vorbei, wenn sie noch mehr Lkw-Verkehr auf die Straße bringen will“, erklärte VPI-Chef Malte Lawrenz. (cd)

 www.vpihamburg.de





Erkenntnis

„Der simple Austausch von Palmöl durch andere Pflanzenöle löst die Probleme nicht, sondern kann sie sogar verschlimmern. Es führt kein Weg daran vorbei, den Anbau von Ölpflanzen umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten.“

Ilka Petersen, Referentin Landnutzung und nachhaltige Biomasse beim World Wide Fund For Nature