© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/16 / 30. September 2016

Meldungen

Berliner AfD-Fraktion ohne Nerstheimer 

BERLIN. Die AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat sich ohne den direkt gewählten Abgeordneten Kay Nerstheimer konstituiert. Der AfD-Politiker verzichtete freiwillig auf eine Mitgliedschaft in der nun 24köpfigen Fraktion. Er werde dem Abgeordnetenhaus voraussichtlich als unabhängiger Abgeordneter angehören, sagte Nerstheimer. Der 52jährige hatte auf Facebook Asylsuchende aus Syrien als „einfach widerliches Gewürm“ bezeichnet. Asylbewerber seien „Parasiten, die sich von den Lebenssäften des deutschen Volkes ernähren“, schrieb er in diesem Jahr. Zum Fraktionschef der AfD wurde Spitzenkandidat Georg Pazderski gewählt. (gb/ls)





Kirche streicht Seelsorge für Vertriebene

FULDA. Die katholische Kirche in Deutschland beendet ihre überdiözesane Seelsorge für Heimatvertriebene und Aussiedler. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sollen die katholischen Vertriebenenverbände sich eigenständig um die Pflege des religiösen Erbes und der Kultur der aus dem Osten gekommenen Katholiken und ihrer Nachfahren kümmern, teilte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zum Abschluß der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda mit. Zukünftig werden dann ehrenamtlich tätige Geistliche Beiräte die Vertriebenenorganisationen unterstützen. Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Bernd Fabritius, nannte die Entscheidung der Kirche bedauerlich. Ein deutlicheres Zeichen seelsorgerischer Verbundenheit gegenüber den Zeitzeugen von Flucht, Vertreibung und Deportation nach dem Zweiten Weltkrieg wäre an ihrem Lebensabend wünschenswert gewesen, so der CSU-Bundestagsabgeordnete. (vo)





Asyl: Krankenkassen fordern mehr Geld

Düsseldorf. Der Chef der Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, hat wegen der steigenden Zahl von Asylbewerbern höhere Steuerzuschüsse gefordert. „Für einen Arbeitslosengeld-II-Empfänger zahlt die Bundesagentur aktuell 90 Euro im Monat an die Krankenkassen. Die durchschnittlichen monatlichen Kosten liegen aber bei 138 Euro.“ Diese Differenz müsse dauerhaft von den Steuerzahlern aufgebracht werden. „Andernfalls schultern Beitragszahler alleine eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, mahnte Wältermann. (ho)