© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/16 / 07. Oktober 2016

Meldungen

Kritik an Protest am Tag der Deutschen Einheit 

Dresden. Mehrere Politiker haben den lautstarken Protest Hunderter Bürger am Rande der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden scharf kritisiert. „Ich ärgere mich ganz eindeutig“, sagte der Bürgermeister der sächsischen Landeshauptstadt, Detlef Sittel, im RBB-Inforadio. Gleichzeitig sei er aber froh, daß große Schreckensszenarien wie Anschläge oder Ausschreitungen ausgeblieben seien. Beim zentralen Festakt waren Kanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck, Bundestagspräsident Norbert Lammert und andere Gäste von mehreren hundert Demonstranten mit Pfeifkonzerten und Rufen wie „Volksverräter“, „Haut ab!“, oder „Merkel muß weg!“ empfangen worden. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) sprach von „offen gezeigtem, organisiertem, brutalem, entgrenztem Haß“. (gb/krk)





Polizei findet Waffen in Schleuserfahrzeug 

KIEFERSFELDEN. Die Bundespolizei hat am Grenzübergang im bayerischen Kiefersfelden bei einer Kontrolle am vergangenen Donnerstag Waffen und „sprengstoff-ähnliche Gegenstände“ in einem Auto entdeckt. Eine Polizeisprecherin teilte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit, ein Pole habe versucht, drei illegale Einwanderer aus Guinea und der Elfenbeinküste einzuschleusen. Die Beamten fanden den Angaben nach gegen 22.30 Uhr in dem Wagen an der deutsch-österreichischen Grenze Hieb- und Stoßwaffen sowie Betäubungsmittel. Zudem seien mehrere Gegenstände als Sprengvorrichtungen eingestuft worden. Diese wurden demnach von Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes (LKA) untersucht. Die vier Männer wurden vorläufig festgenommen. Das LKA in München hat laut der Sprecherin mittlerweile Ermittlungen wegen des Waffenfundes aufgenommen. Die Bundespolizei habe ein Verfahren gegen den Schleuser eingeleitet. (ls)





AfD will Nerstheimer ausschließen 

Berlin. Der Berliner AfD-Politiker Kay Nerstheimer soll aus der Partei ausgeschlossen werden. Der Landesvorstand der Partei habe beschlossen, einen entsprechenden Antrag beim Landesschiedsgericht zu stellen, teilte ein Sprecher Anfang der Woche mit. Begründet werde der noch nicht ausformulierte Antrag mit parteischädigendem Verhalten. Nerstheimer hatte bei der Abgeordnetenhauswahl ein Direktmandat gewonnen, war jedoch der neuen AfD-Fraktion nicht beigetreten und ist nun fraktionsloser Abgeordneter (JF 40/16). Als parteischädigend bewertet die Partei verschiedene Äußerungen Nerstheimers bei Facebook, „die nicht Linie der AfD sind“, so der Sprecher. Dort hatte der 52jährige Asylsuchende aus Syrien als „einfach widerliches Gewürm“ bezeichnet. Asylbewerber seien „Parasiten, die sich von den Lebenssäften des deutschen Volkes ernähren“. (vo)