© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/16 / 14. Oktober 2016

Aufgeschnappt
Insel später Einsicht
Matthias Bäkermann

Ein „verbales Umschiffen des Sachverhalts scheint nicht mehr zweckdienlich“, entschuldigten sich die Betreiber des linksextremen Zentrums „Conne Island“ in Leipzig vergangenen Freitag in einer öffentlichen Stellungnahme. Als „recht naiven Plan“ wertet das Plenum des „Zentrums von und für Linke, Jugend-, Pop- und Subkulturen“ nun seinen Versuch, sich der „Welle der Willkommenkultur“ anzuschließen und seine Veranstaltungen „aktiv für Flüchtlinge zu öffnen“ und an seiner „offensiven Einlaßpolitik“ festzuhalten. 

Grund für diese Einsicht ist, daß „zunehmend weibliche Gäste auf Besuche verzichten, um Übergriffen aus dem Wege zu gehen“. Aus dem Kreis der „Geflüchteten“ faßten nämlich immer wieder „mackerhaft auftretende“ Männer auf Partys Frauen in den Schritt oder machten „penetrante Antanzversuche“. Für Ärger sorgten auch andere Gäste „mit Migrationshintergrund“, die sich mit dem „Refugee“-Ticket Einlaß verschafften. „Aus Angst vor einem ungerechtfertigten Rassimusvorwurf“ verhielt sich das Security-Personal defensiv, so daß in „mehr als einem Fall“ die Polizei gerufen werden mußte. Letzteres ist besonders peinlich, da „Conne Island“ als berüchtigter Antifa-Stützpunkt gilt, von dem aus der „Bullenstaat“ gern mit aller Gewalt bekämpft wird.