© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/16 / 21. Oktober 2016

Zitate

„In den zehn Punkten, ‘Wo die CDU steht’, die Generalsekretär Peter Tauber vor zwei Wochen veröffentlichte, taucht das Wort ‘Familie’ nur im elften auf. Als neulich ein durchreisender britischer Journalist den aufstrebenden Finanzstaatssekretär Jens Spahn in einer Überschrift ‘erzkonservativ’ nannte, hat der sich so erschreckt, daß man es ihm noch tagelang ansah. Hingegen ist jeder Unionspolitiker, der etwas auf sich hält, schon einmal als der ‘schwarze Grüne’ durch die Medienlandschaft gereicht worden.“

Robin Alexander, Journalist, „Die Welt“ vom 13. Oktober 2016





„Mich interessiert mehr als der Selbstmord des Terroristen, daß er als Asylant ungehindert in die Türkei und nach Syrien und zurück reisen konnte.“

Erika Steinbach, CDU-Bundestagsabgeordnete, auf Twitter am 13. Oktober 2016





„Und die Meinungsdiktatur in Deutschland schreitet fort! Die Uni Augsburg, die mich einst als Muster-Muslim mit Preisen geehrt hat, verweigert mir nun eine kritische Diskussion über den Koran. Wohin entwickelt sich die Meinungsfreiheit in Deutschland? Unis, Intellektuelle, Islamfunktionäre und Politiker der Parteien der Mitte weigern sich, einer ehrlichen und offenen Debatte über den Islam zu stellen, dann jammern sie alle, daß diese Debatte am rechten Rand geführt wird!“

Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Islamkritiker, auf Facebook am 14. Oktober 2016





„Man kann kein guter Patriot sein, wenn man nicht für die europäische Einigung ist.“

Wolfgang Schäuble (CDU), Bundesfinanzminister, auf dem Deutschlandkongreß von CDU und CSU am 15. Oktober 2016





„Normalerweise bewirkt der Nobelpreis einen Nachfrageschub, die Bücher des Preisträgers betreffend. Aber von Dylan gibt es kaum was. Ich glaube, kritisch wird die Lage für die Branche erst dann, wenn Papst Franziskus erklärt, Weihnachtsgeschenke widersprächen dem Geist des Evangeliums, und wenn dann auch noch der Deutsche Buchpreis an Herbert Grönemeyer geht.“

Harald Martenstein, Publizist, auf tagesspiegel.de am 15. Oktober 2016





„Der Chauvinismus beginnt da, wo man meint, aus den Unterschieden ein Überlegenheitsgefühl ableiten zu können. Wenn vom Ostler die Rede ist, bleibt es ja nicht bei der Feststellung, daß er anders ist. Auf die Generalisierung folgt in der Regel die Abwertung. Der Ostdeutsche ist weniger weltgewandt, geistig ein wenig unbeweglich und ökonomisch zurückgeblieben, weshalb aus dem Osten ja auch die guten Frauen weglaufen. Kurz, er ist im Vergleich mit seinem westdeutschen Nachbarn das, was der Südstaatler im Vergleich mit seinem reichen Verwandten im Norden ist: ein Hillbilly, dem man am besten das Wahlrecht entzieht, wenn am Ende nicht so etwas wie Donald Trump oder die AfD herauskommen soll.“

Jan Fleischhauer, Journalist, auf „Spiegel Online“ am 17. Oktober 2016