© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/16 / 21. Oktober 2016

Meldungen

Fall Peggy: Gen-Spur von Böhnhardt gefunden

Bayreuth. Das bayerische Landeskriminalamt hat eine DNS-Spur des 2011 ums Leben gekommenen mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt in der Nähe der Leiche der 2001 in Oberfranken verschwundenen neunjährigen Peggy gefunden. Die Genspur soll sich laut Medienangaben auf einem Stück Stoff von der Größe eines Fingernagels befunden haben. Der Stoff lag offenbar in der Nähe von Peggys Knochen, aber nicht direkt an der Leiche. Peggy war im Mai 2001 nicht von der Schule im oberfränkischen Lichtenberg nach Hause gekommen. Erst im Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammler in einem nur wenige Kilometer entfernten Wald in Thüringen Teile der Leiche des Mädchens. Böhnhardt wird im Zusammenhang mit dem Fund zunächst nur als „Spurenverursacher“ geführt. (vo)





Geburtenrate steigt in Deutschland wieder an

WIESBADEN. Die Geburtenrate in Deutschland ist erstmals seit 33 Jahren auf 1,5 Kinder pro Frau gestiegen. Das meldet das Statistische Bundesamt für das Jahr 2015. Allerdings stieg die Geburtenrate bei deutschen Frauen nur von 1,42 im Jahr 2014 auf 1,43 Kinder im Jahr 2015 an. Dagegen nahm im selben Zeitraum die Kinderzahl ausländischer Frauen von 1,86 auf 1,95 Kinder zu. In den östlichen Bundesländern bekamen die Frauen mit 1,56 Kindern durchschnittlich mehr Kinder als Frauen in der alten Bundesrepublik (1,50). Bei ihrem ersten Kind waren Frauen in Deutschland durchschnittlich 29 Jahre alt. Die Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren im Laufe ihres Lebens durchschnittlich bekommen. (mec)





Berlins Polizei kapituliert vor Taschendieben

Berlin. Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt hat entschieden, Taschendiebstähle nur noch dann zu verfolgen, wenn die Ermittlung des Täters Aussicht auf Erfolg hat. Da es in der Regel keine Täterbeschreibung gebe und die Opfer meist nicht einmal Ort und Zeitpunkt der Tat genau bestimmen könnten, nehme die Polizei kaum noch konkrete Ermittlungen auf. In der Hauptstadt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 40.400 Fälle, ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Verantwortlich seien häufig Banden aus Rumänien. Schätzungsweise wird in Berlin nur jeder zehnte Taschendiebstahl angezeigt. Davon werden nur vier Prozent aufgeklärt. Dennoch sei es der falsche Weg, Delikte zu früh an die Amtsanwaltschaft abzugeben, sagte der Berliner Landesvorsitzende vom Bund Deutscher Kriminalbeamter, Michael Böhl, der JUNGEN FREIHEIT. Stattdessen müsse intensiver nach Mustern im Verhalten der Diebesbanden gesucht werden. Selbst Anzeigen mit scheinbar wenigen Informationen könnten das Bild vervollständigen, betonte Böhl mit Blick auf die kommende Weihnachtsmarktsaison. (mv)