© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/16 / 28. Oktober 2016

Aufgeschnappt
Anettas Aktivitäten
Matthias Bäkermann

Am 7. November ab 17 Uhr soll es im Veranstaltungenzentrum „Hebewerk e.V.“ im brandenburgischen Eberswalde rundgehen. Wie das lokale Anzeigenblättchen Märkischer Sonntag  vergangene Woche ankündigte, sollen „neu Zugezogene und Alteingessene mit und ohne Fluchterfahrung“ sich in gemütlicher Runde zum Speed-Dating treffen, um dort konkretere „gemeinsame Aktivitäten zu verabreden“. Organisiert werden diese spontanen Rendezvous von der „Bürgerstiftung Barnim-Uckermark“, die mit ihrem Aufruf wohl in erster Linie junge Damen der Region im Visier hat, um die Quote der Kontaktwütigen aus der übergroßen Mehrheit junger Männer „mit Fluchterfahrung“ auszugleichen. 

Honi soit qui mal y pense, könnte mancher denken, dem verborgen blieb, wer im Stiftungsrat in dieser harmlos klingenden, das „Gemeinwohl“ im Auge führenden Vereinigung die Fäden zieht: die Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane. Und weil jene an einem Deutschland leidet, in dem „ein Drittel des Staatsgebiets weiß blieb“, weil in der früheren DDR „zuwenig Menschen leben, die sichtbar Minderheiten angehören“, verleiht diese Seilschaft dem vielleicht ganz harmlosen Speed-Dating das üble Hautgout eines linken Lebensborn-Projektes.