© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/16 / 28. Oktober 2016

Meldungen

Pekings Jagd nach Wirtschaftsflüchtlingen

Peking. Bis Ende Oktober sind 634 chinesische Verdächtige im Rahmen der im Mai gestarteten Antikorruptionsaktion „Fuchsjagd 2016“ in 67 Staaten, darunter Großbritannien, die USA, Australien und Kanada, von Agenten „überzeugt“ worden, in ihre Heimat zurückzukehren. Angaben von Radio China International zufolge erklärte der Vizeminister des Ministeriums für öffentliche Sicherheit und Leiter des Führungsteams der „Fuchsjagd 2016“, Meng Qingfeng, die Initiative habe zu großen Erfolgen geführt. Dennoch müsse zur Kenntnis genommen werden, daß die „Jagd nach den ins Ausland geflohenen Verdächtigen immer noch sehr mühsam und kompliziert“ sei. Immer wieder führen die eingesetzten Droh- und Einschüchterungsversuche der Agenten zu diplomatischen Dissonanzen. Insgesamt kehrten im Rahmen der „Fuchsjagden“ 2014, 2015 und 2016 über 2.000 sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge, darunter 350 ehemalige Beamte, nach China zurück. (ctw)





Polen: Suche nach Sprengstoffrückständen

WARSCHAU. Die sterblichen Überreste der polnischen Opfer der ungeklärten Flugzeugkatastrophe im russischen Smolensk (2010) sollen auf Verletzungen durch die Explosion von Sprengstoff untersucht werden (JF 42/16). Das geht explizit aus einem Schreiben der Landesstaatsanwaltschaft hervor, das in diesen Tagen an die Hinterbliebenen versendet wird. Die Staatsanwälte wiesen auf ihre Pflicht hin, Schritte zu unternehmen, „die es erlauben, festzustellen, ob es an Bord des Flugzeugs zu einer Sprengstoffexplosion gekommen ist“. Vergangene Woche gab der Bruder des ums Leben gekommenen Staatspräsidenten Lech Kaczynski, PiS-Parteichef Jaroslaw Kaczynski, öffentlich sein Einverständnis für die Leichenschau. Die Exhumationen werden in Polen derzeit kontrovers diskutiert. (ru)






Roma in Bulgarien: Sorgen um Arbeitsmarkt 

SOFIA. 2020 wird nach Informationen von Radio Bulgarien jeder vfierte auf dem bulgarischen Arbeitsmarkt ein Roma sein. Darauf habe Bildungsministerin Meglena Kunewa in einem Fernsehinterview mit Blick auf den Regierungsbeschluß, Roma-Kindern, die es bis in die 9. Klasse geschafft haben, nach einem Auswahlverfahren ein Stipendium in Höhe von 30 Euro zu gewähren, verwiesen. Für diesen Zweck stünden nun 500.000 Euro zur Verfügung, von denen 60 Prozent von einem internationalen Roma-Fonds bereitgestellt würden. „Roma-Kinder haben größere Schwierigkeiten, die Schule zu besuchen“, betonte Kunewa und erinnerte daran, daß jedes Jahr über 2.000 Kinder die Schule ohne Abschluß verlassen würden, wobei die meisten von ihnen aus Roma-Familien stammten. (ctw)