© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/16 / 28. Oktober 2016

Meldungen

Digitalisierung löst Demographieproblem?

HAMBURG. Der Unternehmensberater Burkhard Schwenker hat die Deutschen aufgefordert, Paten für Asylzuwanderer zu werden. „Flüchtlinge brauchen viel mehr Hilfe in den alltäglichen, praktischen Dingen, als ich dachte“, erklärte der Aufsichtsratschef von Roland Berger Strategy Consultants in der Zeit. „All die konzeptionellen Überlegungen über Integration bringen nichts ohne die intensive Betreuung durch Freiwillige.“ Der Staat allein könne das nicht schaffen, „das sollte er viel offener kommunizieren“, so Schwenker. Auch die Lehrlingsausbildung müsse angepaßt werden: „Bei Flüchtlingen ist die Schulbildung häufig ein Problem“, so der Co-Direktor des Center for Scenario Planning an der Handelshochschule Leipzig. Daß viele ihre Lehre abbrechen, liege „auch daran, daß sie in der Berufsschule nicht mitkommen und ihre Motivation verlieren“. Doch trotz aller Anstrengung glaubt Schwenker – anders als viele Ökonomen – nicht, daß sich der Flüchtlingszuzug positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirke: „Die Digitalisierung wird unser demographisches Problem auf den Arbeitsmärkten schneller lösen, als uns lieb ist.“ (fis)

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Reich durch Erbschaft und Selbständigkeit

BERLIN. Die Hochvermögenden in Deutschland, die über ein frei verfügbares Geldvermögen von mindestens einer Million Euro verfügen, sind in der Regel ältere Männer mit höherem Bildungsabschluß, die in Westdeutschland als Unternehmer, Selbständige oder Rentiers leben. Mehr als zwei Drittel dieser Reichen sind vor allem durch Erbschaft oder Schenkung zu ihrem Geld gekommen. Das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und der Uni Potsdam. Diese Vermögendengruppe habe im Schnitt zudem über 14.000 Euro Monatseinkommen, berichtet der Soziologe Markus Grabka im DIW Wochenbericht (42/16). „Es fiel auch auf, daß überdurchschnittlich häufig Frauen berichtet haben, daß sie durch eine Heirat wohlhabend geworden sind“, so Grabka. Neben Geldvermögen hielten Hochvermögende überdurchschnittlich häufig auch Betriebsvermögen. (fis)

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Zahl der Woche

Auf 555,5 Milliarden Euro belief sich 2015 das Finanzvermögen von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung. Das waren 3,1 Prozent mehr als 2014. Auf den Bund entfielen davon 220 Milliarden. NRW besaß mit 70 Milliarden mehr als alle anderen Länder zusammen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)