Der Journalist der Neuen Osnabrücker Zeitung kann seine Empörung kaum im Zaum halten: „Die Vorwürfe sind schwerwiegend“, leitet er am 27. Oktober sein Interview mit Kreisschiedsrichterobmann Markus Thiel ein. Im Kreisklassenspiel zwischen den Emslandskickern vom Haselünner SV und Groß Hesepe hatte sich nämlich Skandalöses ereignet: Nach einem Foul verwarnte der Unparteiische einen Haselünner, worauf Zuschauer den Schiri darauf hinwiesen, daß der Gelbsünder ein Refugee aus Syrien sei und kein Deutsch verstünde. „Darauf hat er sich zur folgenden Äußerung hinreißen lassen: ‘Wir sind in Deutschland und unterhalten uns auf deutsch’“, entrüstet sich auch Obmann Thiel, „seine Aussage hat da nichts zu suchen.“ Umgehend habe er den Referee wegen dieser Diskriminierung zur schriftlichen Stellungnahme verdonnert. 

Nun wird der Schiedsrichter erst einmal bis auf weiteres gesperrt. Zudem droht dem erfahrenen Unparteiischen, der seit 35 Jahren im unteren Ligafußball die Pfeife führt, eine Geldstrafe. „Wir haben die Möglichkeit, bis zu 500 Euro zu verhängen“, so Thiel, es wird aber wohl bei „maximal 100 Euro“ bleiben. „Wir unterstützen in keiner Weise Rassismus und Diskriminierung. Dem wollen wir von vornherein die rote Karte zeigen.“