© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/16 / 04. November 2016

Meldungen

ZDF verteidigt Nicht-Berichterstattung

MAINZ. Das ZDF hat es verteidigt, daß seine Nachrichtensendung „heute+“ nicht über den Mord an einem Hamburger Jugendlichen berichtete. Die Tat sei keine überregionale Nachricht und damit für „heute+“ nicht relevant, heißt es in einer Stellungnahme. Man berichte erst dann, wenn ein Ereignis eine gesamtgesellschaftliche Dimension habe, es sich um Politikversagen handle, es um ein Problem gehe, das das gesamte Land betreffe, oder ein Ereignis mit besonderer Schwere sei. Der 16jährige wurde von einem Unbekannten hinterrücks und ohne Anlaß an der Alster erstochen. Seine 15jährige Freundin wurde ins Wasser gestoßen, konnte sich aber ans Ufer retten. Die von ihr gegenüber der Polizei angegebene „südländische Erscheinung“ des Täters spiele für seinen Sender keine Rolle, sagte der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen. „Es ist für uns nicht das entscheidende Kriterium, welchen ethnischen Hintergrund ein Täter hat. Es sei denn, es ist für das Verständnis der Tat notwendig zu wissen.“ Wichtig sei, die Fakten zu kennen. Mittlerweile hat sich der IS zu der Tat bekannt. (gb)





Rundfunkbeitrag trotz Überschuß nicht gesenkt

ROSTOCK. Die Ministerpräsidenten der Länder haben entschieden, daß der Rundfunkbeitrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht gesenkt wird und auch im kommenden Jahr bei 17,50 Euro im Monat bleibt. Die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgeschlagene Senkung um 30 Cent wird somit nicht umgesetzt. Die Mehrheit der Länder-Chefs plädierte dafür, lieber Rücklagen zu bilden, um künftige Beitragssteigerungen abfedern zu können. Lediglich Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt hatten sich für eine Senkung ausgesprochen. Vergangenes Jahr haben die Rundfunkanstalten über den Beitragsservice 8,1 Milliarden Euro eingenommen. Seit der 2013 eingeführten „Haushaltsabgabe“ haben sich Mehreinnahmen von rund 1,2 Milliarden Euro angesammelt, die auf einem Sperrkonto liegen. Die Länder-Chefs einigten sich zudem darauf, daß der öffentlich-rechtliche Auftrag und die Senderstrukturen überprüft werden sollen. (gb)