© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/16 / 04. November 2016

Meldungen

Untergang von Ephesos:  Neues durch Münzfund

WIEN. Das kleinasiatische Ephesos gehörte zu den ältesten, größten und glanzvollsten Metropolen der Antike – hier stand sogar einmal eines der sieben Weltwunder: der Tempel der Artemis, welcher 356 v. Chr. von Herostratos niedergebrannt wurde. Allerdings verfiel die Stadt in den Wirren der Völkerwanderung, wobei man immer noch relativ wenig über die genauen Umstände und den Zeitpunkt des Untergangs von Ephesos weiß. Insofern kommt dem Münzfund, den Ausgräber vom Österreichischen Archäologischen Institut jetzt im Bereich der Oberen Agora machten, ganz besondere Bedeutung zu. Die 160 Geldstücke aus den Jahren um 520 n. Chr. steckten nämlich in normalerweise unzugänglichen Mauerspalten der Säulenhalle, was bedeutet, daß das Gebäude zum Zeitpunkt der Deponierung des Münzhorts bereits eine Ruine gewesen sein muß (Mitteilung des Österreichischen Archäologischen Instituts vom 21. Oktober 2016). Damit scheidet die erst 541 ausgebrochene Justinianische Pest als Ursache für die Agonie von Ephesos aus. (wk)

 www.oeai.at





DNS-Spur: Königsmord im Schloß von Hannover

Lund. Ende des 17. Jahrhunderts erregte die Liebesaffäre zwischen dem von schwedischen Vorfahren abstammenden Grafen Philipp Christoph von Königsmarck und Sophie Dorothea von Celle, welche mit dem späteren Kurfürsten Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg und König von Großbritannien und Irland verheiratet worden war, europaweites Aufsehen. 1694 wollte das Paar sogar gemeinsam fliehen, doch das Vorhaben flog durch Verrat auf. Anschließend landete Sophie Dorothea für den Rest ihres Lebens im Arrest auf Schloß Ahlden, während der Galan der Erbprinzessin spurlos verschwand. Historiker vermuten, daß Georg Ludwig seinen Nebenbuhler im Leineschloß von Hannover ermorden ließ. Dieser Verdacht erhärtete sich jetzt durch die Entdeckung von Knochenresten auf dem Gelände des Schlosses, die von dem Grafen stammen könnten (Mitteilung der Universität Lund vom 19. Oktober 2016). Nun soll eine DNS-Analyse Gewißheit bringen, wodurch der immer noch ungelöste, über 300 Jahre alte Kriminalfall dann vielleicht zum Abschluß käme. (wk)

 www.lunduniversity.lu.se





Erste Sätze

Wir numerieren die Jahre.

Hans Leyendecker: Die große Gier. Korruption, Kartelle, Lustreisen.Warum unsere Wirtschaft eine neue Moral braucht. Reinbek bei Hamburg 2009





Historisches Kalenderblatt

5. November 1986: Der erste Datensatz für die deutsche Länderkennung „.de“ wird von der Dortmunder Universität im Computernetzwerk angelegt. Das ebenfalls dort angesiedelte „Deutsche Network Information Center“ bietet diese Endung kostenfrei an.