© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/16 / 04. November 2016

Meldungen

Ceta und TTIP gefahrlos fürs Lebensmittelrecht?

Frankfurt/m. Die mit den Handelsverträgen Ceta und TTIP angestrebte Integration führe nicht zu binnenmarkt­ähnlichen Verhältnissen, ist der Innsbrucker Europarechtler Werner Schroeder überzeugt. Deshalb werde es auch nicht zu einer gegenseitigen Anerkennung von Lebensmittelstandards kommen, die EU-Standards aufweichen könne. Zudem behalte sich die EU vor, lebensmittelrechtliche Maßnahmen zum Verbraucherschutz zu treffen, eine Politik, die sie auch bisher trotz des hohen Verurteilungsrisikos in der WHO verfolgt hat. Und schließlich sei eine „Dämonisierung“ der potentiellen Partnerstaaten unangebracht, da die USA dem Verbraucherschutz große Bedeutung einräumten, so daß Ceta und TTIP juristisch nur zu begrüßen seien (Zeitschrift für das gesamte Lebensmittelrecht, 5/16). (dm)

 www.zlr.de





Zerschnittene Räume: Zuviel Licht für Falter

Stuttgart. Die rund neun Millionen Straßenleuchten in Deutschland stellen nach einer Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) eine Umweltbelastung dar. Ihr Licht zerschneide den Lebensraum von Milliarden von Nachtfaltern („Motten“). Die vom Licht angelockten Insekten verlören Zeit und Energie für Nahrungssuche und Reproduktion, woraus der Rückgang der Populationen resultiere. Dadurch würden sich die Nahrungsketten verändern, da Falter bedeutend für die Ökosysteme seien: Sie bestäuben Pflanzen und bilden für andere Tiere eine wichtige Nahrungsquelle. Die IGB-Studie empfiehlt, störendes Licht in den Lebensräumen der Tiere zu verringern, indem man etwa die geltenden Abstände zwischen den Leuchten (25 bis 50 Meter) vergrößert (Naturschutz und Landschaftsplanung, 10/16). (ck)

 www.nul-online.de





Ein Flop: Genetisch veränderte Baumwolle

Wagadugu. In Obervolta (Burkina Faso), Afrikas größtem Baumwollexporteur, lebt jeder neunte der 18 Millionen Einwohner vom „weißen Gold“. Seit 2008 pflanzen die Kleinbauern genetisch veränderte Bt-Baumwolle des US-Konzerns Monsanto an, die sich mit selbst produziertem Gift vor Freßfeinden schützt. Doch seit 2013 zeigt sich, daß die weißen Samenhaare der Bt-Baumwolle zu kurz sind, um daraus stabile Fasern zu spinnen. Für die Baumwollindustrie des armen westafrikanischen Binnenstaates erwiesen sich die mangelhaften Fasern zunehmend als unverkäuflich. Die Regierung des seit 2015 amtierenden Präsidenten Roch Marc Kaboré hat daher beschlossen, daß ab 2018 wieder ausschließlich konventionelle Baumwolle auf den Feldern wachsen soll (Fluter, 60/16). (rs)

 www.fluter.de





Erkenntnis

„Menschen, die ein sehr starkes soziales Netzwerk haben, die leben auch länger und die bleiben auch länger gesund.“

Thomas Ellrott, Mediziner und Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie der Universität Göttingen