© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/16 / 11. November 2016

CSU-Parteitag
Markantes Menü
Paul Rosen

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt ein Sprichwort. Und so macht die CSU mobil und will verhindern, daß sie noch mehr Stimmen an die AfD verlieren könnte. Plötzlich servieren der Parteivorsitzende Horst Seehofer und sein Generalsekretär Andreas Scheuer ein markantes Menü: Seehofer verortet die CSU als „Volkspartei Mitte-rechts“, Scheuer läßt einen Parteitagsantrag servieren, der sich ganz klar gegen den politischen Islam und für ein Burka-Verbot ausspricht, was vielen in der CDU wiederum den Appetit verderben dürfte. Immerhin hat deren Vorsitzende Angela Merkel ja den Satz des seinerzeitigen Bundespräsidenten Christian Wulff verinnerlicht, wonach der Islam zu Deutschland gehöre, und damit hat sie auch einige weniger schmackhafte Beilagen auf die Teller gepackt. 

Die Botschaft des CSU-Parteitages ist eindeutig: Der von Franz Josef Strauß seinerzeit gegründete „Verein für deutliche Aussprache“ ist revitalisiert, die neue CSU-Generation bringt das Vereinsziel  glaubhaft rüber. Man nimmt Seehofer, Scheuer, Markus Söder und Alexander Dobrindt ihre Botschaften auch ab. 

Damit sind erste Voraussetzungen für ein gutes Abschneiden 2018 bei den Landtagswahlen in Bayern geschaffen. Nur 2017 sind erst einmal Bundestagswahlen. Und da helfen den CSU-Köchen die besten Rezepte nicht, wenn ihnen Merkel in die Suppe spuckt.