Absurde Beitragsbelastung

Zu: „Die Kinderfeinde“ von Konrad Adam (JF 43/16)

Ein absurder Aspekt der Rentenversicherung wird von Konrad Adam übersehen: Familien zahlen Rentenbeiträge (18,7 Prozent) auch auf den Teil ihres Einkommens, der für die Kinder benötigt wird. Bezogen auf das für die Kinder verwendbare, zusätzliche Nettoeinkommen liegt die Rentenbelastung noch höher: bei 40 Prozent des Nettobetrags, wenn von einem zusätzlich erwirtschafteten Euro (inklusive Arbeitgeberanteil) netto zirka 47 Prozent verbleiben. Durch die Kombination aus Sozialabgaben und Steuerprogression ist diese Abgabenlast auf zusätzliche Einkommen bereits bei einem Monatsbrutto von je 1.800 Euro erreicht. Die Eltern erhalten dann später eine am Konsum von fünf Personen bemessene Rente; das System bevorzugt also vor allem die ältere Generation gegenüber den jüngeren; ein Vorteil für Kinderlose ergibt sich mehr nebenbei. Bei drei Kindern beträgt der Kinderanteil am Familienkonsum wohl etwa die Hälfte. Würde das entsprechende Einkommen beitragsfrei gestellt, würde sich das verfügbare Einkommen für eine Drei-Kind-Familie um ein Fünftel erhöhen.

JOACHIM FALKENHAGEN, BERLIN