© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/16 / 18. November 2016

Integrationsgipfel
Dreiste Forderungen
Fabian Schmidt-Ahmad

Jeder sollte es lesen und verbreiten, das „Impulspapier der Migrant*innenorganisationen zur Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft“, mit dem die Asyl-, Einwanderungs- und Islamlobby in den Integrationsgipfel zieht. Denn in Zeiten von drakonischen Strafen gegen „Hate Speech“ ist es gefährlich geworden, sich über Islamfunktionäre und ihren Appetit auf fremdes Hab und Gut lustig zu machen. Zugegebenermaßen, eine gelungenere Karikatur ihrer selbst ist auch kaum denkbar. Wer diesen Text liest, sieht sich zwangsläufig an einem Touristenort in den Orient versetzt, von aggressiven Bettlern umringt.

„Integration“ als Gesellschaftsziel ins Grundgesetz! Mehr Antidiskriminierungsbehörden sowie „positive Diskriminierung“ für Menschen anderer Herkunft! Und eine gesetzlich garantierte Finanzierung von alledem – darunter machen sie es wohl nicht – in Höhe von mindestens zehn Millionen Euro pro Jahr. Daß Integration eine – ausschließliche – Bringschuld der Zuwanderer ist, davon findet sich auf den 27 Seiten nicht die geringste Andeutung. Statt dessen Forderungen über Forderungen. Nicht weniger als 73mal wird die „interkulturelle Öffnung“ der Deutschen verlangt, gern auch mit „einer einklagbaren Selbstverpflichtung“. Das ist das Ergebnis, wenn pathologische Deflorationsphantasien auf debiles Soziologengeschwafel treffen. Das Schlimmste aus Orient und Okzident halt.