© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/16 / 18. November 2016

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Schock für die Eliten“, JF 46/16

Wenn Demokratie funktioniert

Es ist passiert – so ist das eben, wenn Demokratie einigermaßen funktioniert.Trump ist der neue US-Präsident. Das Volk hat sich dafür entschieden. Was er im schmutzigsten Wahlkampf der Geschichte von sich gegeben hat, ist morgen Schnee von gestern. Wie sagte Adenauer: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ So wird es auch bei Trump sein. Eines hat er dem Clinton-Clan und den anderen Konzernlobbyisten voraus, er ist finanziell unabhängig und Geschäftsmann. Schlechter als Obama, als George W. Bush zu sein, das schafft er nie. 

Daß in den USA ein Machtwechsel stattfindet, die Globalisierung (globale Ausbeutung) unter Trump hoffentlich reduziert wird, wie er es ansagt, ist zu begrüßen. Hoffentlich nutzt er die Chance und findet einen Deal mit Putin zur Beendigung dieser menschenverachtenden Kriege in Syrien, Irak, Libyen, Afghanistan usw. Jedenfalls wünsche ich ihm politisch ein so gutes Händchen, wie er es im Geschäftsleben bewiesen hat. 

Unsere politische Elite redet schlecht über Trump. Hoffentlich nimmt er das Deutschland nicht übel. Rechtspopulistisch wie die AfD, heißt es, na und?  Wer populär ist, wird populistisch agieren. Sein Erfolg gibt ihm jedenfalls recht. Hätten die US-Regierungen volksnahe Politik betrieben statt Wallstreet- und Kriegspolitik, gäbe es keinen Präsidenten Trump. Würde sich unsere Regierung, „das Merkel-Regime“, an das Grundgesetz halten, die Interessen der deutschen Bevölkerung wahrnehmen und für Recht und Ordnung sorgen, gäbe es keine AfD.

Sepp Schandl, Velden




Das geht in Deutschland gar nicht

„Wir müssen uns daran erinnern, daß wir vor allem ein Team sind. (...) Wir sind nicht zuerst Demokraten oder Republikaner, zuerst sind wir Amerikaner und Patrioten.“ Das sagte Präsident Obama unmittelbar nach der US-Wahl. Man stelle sich ein analoges Bekenntnis aus dem Munde der deutschen Kanzlerin vor! Als Deutsche zuvorderst Patriot sein – das ginge wohl gar nicht. Aber dieses: Wir sind zuvorderst weder CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne, Linke, wir sind zuvorderst einer Meinung: Kampf gegen „Rechts“, vor allem gegen die AfD, das ist unser patriotischer Auftrag. Im übrigen folgen wir gemeinsam der Politik der Eurorettung, der deutschen Energiewende, der Klimabeherrschung, der unbegrenzten Einwanderung, der Elektromobilität, der Genderschulung unserer Kinder, und jeden Abend sehen wir, nach der gleichgeschalteten „Tagesschau“ auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern einen Krimi, damit wir uns an Einbrüche, Mord, Totschlag und Terror gewöhnen.

Erich Drosen, Oberschleißheim




Freudige Überraschung

Als ich Mittwoch früh aufwachte und das Radio anstellte, was war das für eine freudige Überraschung: Nicht die mit allen politischen Wassern gewaschene Frau Clinton kam als sicher angepriesene Siegerin daher, sondern der von allen linken Medien verteufelte Donald Trump hatte das Rennen gemacht. Alle, Regierung, Parteien und Medien, hatten im vorauseilenden Gehorsam den sicheren Sieg von Frau Clinton prognostiziert, etwas anderes war für diese rot-grüne „Elite“ ja unvorstellbar. Das Geheule in allen Medien hinterher war auch entsprechend groß; all die Gutmenschen konnten die Wahl der Amerikaner nicht fassen. Aber das ist auch für Deutschland und Europa ein ermutigendes Zeichen!

Dem Ganzen setzte dann Frau Merkel mit ihrem „Glückwunsch“ an den zukünftigen Präsidenten der USA die Krone auf. Dieser überhebliche Moralismus und außenpolitische Unverstand kennzeichnet das politische Unvermögen dieser Frau. Damit dürfte Deutschland einen schweren Stand bei allen Gesprächen mit dem zukünftigen Präsidenten der USA haben. Da fällt mir immer nur Heinrich Heine ein: „Denk’ ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.“

Volker Krause, Arnsberg




Ungeborene Kinder dankbar

Lobpreis dem Clinton-Überwinder, denn er hat uns möglicherweise den Dritten Weltkrieg erspart, weil die Dame Hillary (oft „Killary“ genannt) für den Fall ihres Sieges auch an die Entsendung von US-Truppen nach Syrien dachte, was eine brandgefährliche Konfrontation mit Rußland bedeutet hätte. Und auch unzählige ungeborene Kinder werden ihm dafür dankbar sein, daß Hillary Clinton, die als Präsidentin weltweit mit allen Mitteln versucht hätte, überall das angebliche „Menschenrecht“ auf Abtreibung durchzusetzen, damit nun ebensowenig zum Zuge kommt.

Gert Ziegler, München




Eine „Lösung“ wie bei Kennedy

Sollte der designierte 45. Präsident der USA nach seinem Amtsantritt nur die Hälfte seiner außenpolitischen Ziele realisieren, wird in der BRD in ein bis zwei Jahren die jetzige politische Klasse hinweggefegt sein. Das wird so wie 1989 in der DDR – fällt der Hegemon, fallen seine Knechte. Vermutlich läuft dann aber auch bei Donald Trump alles auf eine „Lösung“ wie bei JFK hinaus ...

Gerd Fritzsche, Panitzsch




Unsägliche Kommentare

Erschreckend aus deutscher Sicht an diesem Wahlergebnis ist nur Folgendes: wie provinziell, undemokratisch und unprofessionell von sogenannten SpitzenpolikerInnen unseres Landes damit umgegangen wurde! Die Haßtiraden während des Wahlkampfes hätte Donald Trump angesichts seiner eigenen Schärfe sicherlich weitgehend „sportlich“ genommen, die unsäglichen Kommentare nach der erfolgten Wahl sicherlich (und zu Recht) nicht!

Dr. med. Jörg Mutschler, Naila




Ein fragwürdiger Charakter

Es wäre verkehrt, einen fragwürdigen Charakter wie Trump – auch wenn er nun Präsident ist – mit Parteien wie AfD, FPÖ oder SVP zu vergleichen. Aber die Wurzel aller Entfremdung zwischen Volk und Regierenden, die sich in Wahlerfolgen dieser Gruppierungen ausdrückt, liegt hier wie dort im Aufkommen der „Political Correctness“ vor 25 Jahren und in der Wut auf ein polit-mediales Establishment, das sich anmaßt, die Grenzen festzulegen innerhalb derer ein politischer Diskurs zu führen sei. Demokratie bedeutet die Probleme einer Gesellschaft zu benennen und darüber in freier Rede zu diskutieren. Wenn das nicht mehr möglich ist, weil die freie Rede umzingelt ist von Tabus und Denkverboten, schafft sich die Demokratie ab. Wobei die glücklichen Amerikaner sich auf die „freedom of speech“ in ihrer Verfassung berufen können, während wir hier mit Politikern geschlagen sind, die Leute, die Unsinn reden, wegen „Meinungsverbrechen“ vom Staatsanwalt verfolgen lassen. 

Stephan Zankl, München




Schwarzer vergißt weiße Frauen

Pauschalisierungen sind immer problematisch, aber eine solche Einseitigkeit der deutschen Medien habe ich selten erlebt: Hier die heilige Hillary, dort der tumbe Trump. Die JF ist hier eine Ausnahme. In der Wahlnacht gab zum Beispiel die „Amerikakennerin“ Cathryn Clüver – mit den Tränen kämpfend, weil die „dummen“ Amerikaner nicht „ihre“ Hillary wählen wollten – ihren Senf dazu, um am folgenden Abend erneut als „Expertin“ beim ARD-Brennpunkt vor der Kamera einseitige Meinungsäußerungen zu Trump von sich zu geben, als stünde uns der Dritte Weltkrieg bevor. Dank Alice Schwarzer lernen wir dann, daß der ungebildete weiße Mann schuld ist – die weiße Frau hat Schwarzer glatt vergessen, und daß Ungebildete auch große Hoffnung in Obama gesetzt hatten ebenso. 

Die Amerikaner haben auch deshalb Trump gewählt, weil die Clintons verhaßt sind. Sie gelten als Lügner in eigener Sache. Trump geht allenfalls kreativ mit Fakten um. Die amerikanische Sicht auf die Welt versteht man vielleicht in Europa nicht, aber: Who cares? Die Wahl lief nun mal so. Man nennt das auch Demokratie. Übrigens, der in Europa überschätzte Obama zeigte mal wirklich Souveränität im Augenblick der Niederlage. Frau Merkel hat auch hier wieder mit ihren Belehrungen enttäuscht. Ihr Statement war lächerlich und peinlich. Ich rate zu Gelassenheit. Ronald Reagan wird heute auch differenzierter interpretiert als zu seiner Zeit!

Chris Dasch, Saulgrub




Julia Klöckner nächste Kanzlerin

Amerika hat so gewählt, wie es eine Mehrheit für diese Zeiten als richtig erachtet. Wir haben das anzuerkennen, auch wenn es uns nicht in den Kram paßt! Die Verteufelung des neugewählten 45. Präsidenten durch einen Großteil der Medien hierzulande und des Politspektrums war und ist nicht nur grenzwertig, sondern beschämend. Mehr als peinlich war der Aufruf einer Margot Käßmann an die amerikanische Wählerschaft. 

Bevor wir über andere und deren Votum urteilen, sollten wir erst einmal vor der eigenen Haustür kehren! Nicht nur mich hat entsetzt, daß Bundeskanzlerin Merkel ausgerechnet Katrin Göring-Eckardt als Bundespräsidentin vorzuschlagen hatte, wie Bild berichtete. Das zeigt, wie weit sie sich vom Volk entfernt hat! Niemand ist unbeliebter im Land als diese selbsternannte Moralistin. Mit diesem Ansinnen hat sich Frau Merkel eigentlich selbst für ihre nächste Amtszeit disqualifiziert. 

Es dürfte auch dem künfigen US-Präsidenten nicht entgangen sein, wie deutsche Politikerkreise über ihn urteilen. Daher wäre es vermutlich klüger, wenn CDU/CSU schleunigst einen anderen Bewerber für die Kanzlerschaft aufstellen. Julia Klöckner wäre wohl eine passable Wahl. Es ist allerhöchste Zeit, daß die Union begreift, daß ihre Existenz auf dem Spiel steht.

Edeltraud Wilhelm, Bad Wörishofen




Ein Aufbruch für Deutschland

Auch Deutschland braucht dringend einen Wechsel in der Politik. Wir benötigen Politiker, bei denen die eigene Nation und deren Wohl im Vordergrund stehen. Die Sieg von Donald Trump kann ein Aufbruch sein, um eine neue Ära in der Geschichte der USA einzuläuten. Die Deutschen haben es in der Hand, in Donald Trump einen Vorreiter in puncto Veränderung zu sehen.

Wolfgang Rohde, Sigmaringen




Endlich ohne Manipulation

Es ist immer wieder erfrischend, Ihre Zeitung zu lesen. Insbesondere auch JF-Intern, das Dankeschön an Ihre Mitarbeiter bezüglich der aktuellen Berichterstattung zum Ausgang der US-Wahlen. Ich schließe mich diesem Dankeschön an. Endlich eine Zeitung, die ich vom Anfang bis zum Ende durcharbeiten kann, ohne mich manipuliert zu fühlen. Endlich gut durchdachte und kritische Berichte. Weiter so, JUNGE FREIHEIT! Bei den Mainstream-Medien lese ich mittlerweile nur noch die Überschriften. 

Jeannette Dorsch-Schweitzer, St. Ingbert






Zu: „Bekenntnis oder Unterwerfung“ von Dieter Stein, JF 45/16

Selbstkasteiung vor dem Islam

Die Medien zeigen uns in Demut versinkende Bischöfe und Kirchenfürsten. Wir sehen einen Papst, der jedem Glaubensfremden die Füße küßt und die Selbstkasteiung des Christentums vor dem Orientalen. Warum wird von uns verlangt, „Toleranz“ und „Respekt“ zu bezeugen vor einer Ideologie, die unsere Art zu leben, nicht akzeptiert, ja haßt, und uns kolonisieren und missionieren will?

Uwe Merkel, Mannheim






Zu: „Bundeswehr / Adrett zum Dienst“ von Birgit Kelle, JF 43/16

Zweckentfremdet, verschwendet

Im Irrglauben und Wunschdenken, unsere innere und äußere Sicherheit sei in Stein gemeißelt und nie wieder bedroht, werden personelle, materielle und finanzielle Ressourcen zweckentfremdet und damit verschwendet. Die Folgen dieses Handelns werden wir in nicht allzu weit entfernter Zukunft sehr schmerzhaft zu spüren bekommen!

Alexander Garnreiter, Feldkirchen






Zu: „Urteil schiebt GEZ-Abzocke Riegel vor“ von Ronald Gläser, JF 43/16

Es gibt kaum etwas Anstößigeres

Es gibt gegenwärtig kaum etwas Anstößigeres als die GEZ-Gebühr für die öffentlich-rechtlichen Sender – zu Recht bezeichnen Kritiker das System als „Rentenanstalt mit angeschlossenem Rundfunkbetrieb“.

Werner Jungmann, Leipzig






Zu: „Die Kinderfeinde“ von Konrad Adam, JF 43/16

Rente kinderleistungsbezogen

Dieser Beitrag über die Ausbeutung der Eltern durch die Transfersysteme spricht mir aus der Seele, zumal mich das Thema schon seit drei Jahrzehnten beschäftigt. Irgend etwas zugunsten der Eltern zu ändern, würde eine Kürzung der Rente bei Kinderlosen bedeuten, was wiederum Wählerstimmen kostet und daher „politisch nicht machbar“ ist. Der einstige Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat schon mal vorgeschlagen, alle Renten zu kürzen und eine Elternrente nach der Kinderzahl einzuführen. Meine Idee dagegen ist, die Rente kinderleistungsbezogen zu gestalten, wie ich es auch in meinem Buch „Deutschland gibt sich biologisch auf: Demographie als Überlebensfaktor“ (2012) beschrieben habe.

Franz Harder, Leopoldshöhe






Zu: „Frisch gepreßt / Koran“, JF 43/16

Lessings Ringparabel Leitkultur

Nicht die Kenntnis religiöser Regeln und Riten definierten die „Güte“ einer Religion, sondern die Handlungen ihrer Gläubigen. Das hat Lessing in der Ringparabel seines Ideendramas „Nathan der Weise“ dargestellt. Unter dieser zeitlosen Bedingung steht es nicht gut um überwiegende Teilaspekte des Islam.

Dieter Rakete, Hamburg