© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

Meldungen

Wale seit 3.000 Jahren auf dem Speisezettel der Inuit

London. Bislang galt als sicher, daß die grönländischen Inuit erst vor etwa 800 Jahren damit begannen, Wale zu jagen. Dieser Annahme widersprechen nun aber neuere Analysen von tierischem Erbgut aus alten Abfallhaufen in den Siedlungen Qajaa und Qeqertasussuk, welche bereits seit 2500 beziehungsweise 800 v. Chr. existierten. Hier fanden Forscher um Frederik Valeur Seersholm von der Universität Kopenhagen zahlreiche DNS-Spuren von Grönlandwalen, die belegen, daß diese gigantischen, bis 18 Meter langen Meeressäuger offensichtlich schon sehr viel früher auf dem Speisezettel der Inuit der archaischen Saqqaq-Kultur sowie dann auch der nachfolgenden Dorset-Kultur standen (Nature Communications, 7/2016). Dabei spielten die sanften Riesen wahrscheinlich sogar eine sehr große Rolle in der Ernährung der Ur-Grönländer. Allerdings ist noch unklar, ob die Inuit tatsächlich schon mit Booten auf See hinausfuhren und die Wale dort harpunierten oder nur gestrandete Exemplare töteten und verzehrten. (wk)

 www.nature.com





Speyrer Dom: Aufschluß durch Grabauthentik

Speyer. Der liturgisch besonders wichtige Ostteil des Doms zu Speyer soll im Jahre 1041 geweiht worden sein. Doch diese Zeitangabe ist offenbar falsch. Davon zeugt die jetzt endlich mittels eines Streifenlichtscanners vollständig lesbar gemachte bleierne Inschriftentafel aus dem Grab von Gisela von Schwaben, der Witwe des Salierkaisers Konrad II. Die sogenannte Grabauthentik berichtet nämlich davon, daß die Beisetzung Giselas im Beisein von drei Erzbischöfen und zwölf Bischöfen aus allen Teilen des Reiches erfolgte, was organisatorisch eigentlich unmöglich war – es sei denn, die Würdenträger hätten sich schon lange vor dem plötzlichen Tod der Kaiserwitwe auf den Weg gemacht. Dann aber müssen sie aus einem anderen Anlaß angereist sein, nämlich eben der Teilweihe des Doms (Mitteilung des Historischen Museums der Pfalz Speyer, 7. November 2016). Da Gisela am 11. März 1043 zu Grabe getragen wurde, liegt es nahe anzunehmen, daß das große Ereignis dann am darauffolgenden Sonntag, also dem 13. März, stattfand. (wk)

 www.museum.speyer.de





Erste Sätze

Es hat kaum einen großen Mann gegeben, in dessen Leben Frauen eine so wenig entscheidende Rolle gespielt haben, wie in dem Friedrich Nietzsches.

Hellmut W. Brann: Nietzsche und die Frauen, Leipzig 1931





Historisches Kalenderblatt

26. November 1941: Eine friedliche Verhandlungslösung über das Ende der Kriege in China und Vietnam und das US-Öl-Boykott gegenüber Japan wird seitens der USA mit der Übergabe der Hull-Note, ein für Tokio indiskutables Ultimatum, faktisch verhindert.