© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/16 / 25. November 2016

Meldungen

Gesundheitliche Folgen der Tätowierungswelle

BERLIN. Einst waren Tätowierungen etwas für Japaner, Südseevölker, Seeleute, Kriminelle oder Zuhälter. Heute tragen zwölf Prozent der Europäer und ein Viertel der US-Bürger solche Hautzeichen – ohne sich um die gesundheitlichen Folgen zu sorgen. Diese können drastisch sein, wie eine Auswertung von Publikationen über bakteriell-infektiöse Komplikationen bei Tätowierungen belegt, die das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vorlegte (Deutsches Ärzteblatt, 40/16). Demnach lasse sich zwischen 1984 und 2016 anhand von 67 Fällen ein breites Spektrum von Krankheitssymptomen aufzeigen, das von lokalen Hautinfektionen und Abszessen bis zu schwerwiegenden Infektionen wie Endokarditis und zu septischen Schocks reiche. Hauptrisikofaktoren seien unzureichende Hygienemaßnahmen in Tätowierstudios und mangelhafte Wundversorgung. Auch manche Tätowierfarben seien mikrobiell kontaminiert. (rs)

 www.bfr.bund.de





Grünkohl: Gesünder als Brokkoli, aber optimierbar

BREMEN. Rechtzeitig zur Grünkohlsaison haben Nahrungsforscher aus Bremen und Oldenburg ihre Kampagne für das Lieblingsgemüse ihrer Region fortgesetzt. Nicht mehr Brokkoli habe als das beste Anti-Krebs-Gemüse zu gelten, sondern Grünkohl. Manche Sorten enthielten zehnmal mehr krebsvorbeugende Substanzen als Brokkoli. Als besonders gesund empfehlen sie die norddeutschen Sorten Frostara, Neuefehn und Rote Palme, deren Inhaltsstoffe im Rohzustand am besten erhalten blieben. Trotzdem gibt es noch Optimierungsbedarf, denn derzeit arbeitet das Forscherteam an einer marktfähigen Kreuzung der gesündesten Sorten (Natur, 9/16). (dg)

 www.uni-oldenburg.de





Mangrovenwald erholte sich nach Mega-Hurrikan

Guanaja. Der sich 1998 austobende „Mitch“ war der stärkste Oktober-Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die zu Honduras gehörende Insel Guanaja, wo der erste Landkontakt erfolgte, verlor durch „Mitch“ 97 Prozent ihrer wertvollen Mangrovenwälder. Entgegen der Befürchtung der honduranischen Forstbehörde, das total zerstörte Areal werde sich nicht mehr regenieren, hat sich die Mangrovenökologie jedoch erholt. Die Wiederbesiedlung zeichnet sich seit 2009 sogar durch exponentielles Wachstum aus. Der Geograph Thomas Fickert (Uni Regensburg) sieht dies als Beweis für das Abfederungsvermögen der häufig Hurrikans ausgesetzten karibischen Mangroven. Er bezweifelt aber, ob dies auch künftig gelte, da die klimabedingt zunehmende Intensität von Tropenstürmen zu irreversiblen Störungseffekten führen könnte (Geographische Rundschau, 10/16). (ck)

 guanaja.honduras.com





Erkenntnis

„Ernährungsphysiologisch ist die Wurst nicht so der Brüller. Abgesehen davon, daß eine Wurst unzweifelhaft eine leckere Sache ist, gibt es ja nicht viel Positives, was daran auszuloben ist.“

Christian Rauffus, Geschäftsführer und Inhaber der familieneigenen Fleischfirma Rügenwalder Mühle