Kein Olympia im öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Die Nachricht hat gesessen. Die „Sparfüchse“ von ARD und ZDF, die bei Sportübertragungen sonst keinen Aufwand scheuen und sogar ein und dieselbe Veranstaltung mit ARD- und ZDF-Teams begleiten, haben plötzlich ihre betriebswirtschaftliche Ader entdeckt. 

Wird das Geld knapp? Mitnichten: Der Beitragstopf ist prall gefüllt. Die neue Haushaltsabgabe spült 2016 zusätzlich rund 1,5 Milliarden Euro in die Kassen – Geld, das den Gebührenzahlern zusteht. Daher schlug die Expertenkommission KEF auch eine Senkung des Rundfunkbeitrages vor. Doch die Ministerpräsidenten lehnten ab. Was Sportfunktionäre zunehmend aus Spitzenveranstaltungen machen, ist bedenklich. Wer die WM nach Katar vergibt, schadet dem Sport. Es ist daher richtig, daß ARD und ZDF aus Olympia aussteigen. Das Mitfeilschen um exorbitant teure Übertragungsrechte gehört nicht zum Grundversorgungsauftrag. Der Verzicht könnte die Preisspirale bei Sportübertragungen begrenzen und eine Debatte anstoßen. Wenn große Teile von Olympia demnächst im privaten Free-TV übertragen werden, ist es kein Beinbruch. Konsequenterweise muß der Rundfunkbeitrag jetzt aber auch gesenkt werden.

Holger Zastrow ist Landesvorsitzender der sächsischen Liberalen und Beisitzer im Präsidium der FDP.