© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

Meldungen

Nama und Herero unzufrieden mit Berlin

WINDHUK. Vertreter der Nama und Herero haben die deutsche Regierung aufgefordert, ihren Botschafter in Namibia, Christian Schlaga, sowie den Sondervermittler für den Völkermord-Dialog, Ruprecht Polenz, abzuberufen. Dies berichtet die Allgemeine Zeitung (AZ) und bezieht sich dabei auf eine Pressekonferenz der beiden Opfergruppen in der vergangenen Woche. Dort hatten sie ihre Forderung mit einem Vorfall begründet, der sich in den Räumen der deutschen Botschaft abgespielt haben soll. Ein Treffen zwischen allen genannten Parteien, so die AZ, habe zum Gesprächsabbruch durch die Opfergruppen geführt, da Polenz sich geweigert habe, den „Holocaust und den Kolonialkrieg von 1904–08 auf eine Stufe zu stellen“. Die Opfergruppen hätten darauf die Botschaftsräume verlassen und anschließend behauptet, der Botschafter habe sie als Geiseln nehmen wollen. Dies wies die Botschaft in einer Erklärung „entschieden“ zurück. Bereits während der Rede von Polenz hätten Mitglieder der Nama-Delegation diese unterbrochen. Andere hätten dann unter „lautem Geschrei verbunden mit aggressiven Gesten“ den Raum verlassen. Zwar habe das Botschaftspersonal ihnen sofort mitgeteilt, daß sie sich – wie alle anderen Nicht-Botschaftsangehörigen auch – nicht ohne Begleitung in den Räumlichkeiten bewegen dürften. Einige Mitglieder der Delegation seien dennoch „aggressiv“ durch die Botschaft in Richtung Ausgang gestürmt. Nach der regulären Sicherheitsüberprüfung hätten sie das Areal unbeschadet verlassen, so die Botschaft. (ctw)





Gericht verurteilt Syrer zu 10 Jahren Zuchthaus 

SZEGED. Das Gericht Szeged hat den Syrer Ahmed H. in erster Instanz zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Terrorhandlungen und der aktiven Teilnahme an einem Massenaufruhr bei der ungarischen Grenzübergangsstelle Röszke im September vergangenen Jahres angeklagt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters soll der Syrer Steine auf Polizisten geworfen haben, um eine Öffnung der Grenze zu erzwingen. Er soll auch per Lautsprecher Hunderte illegale Migranten aufgefordert haben, die verriegelte Grenze zu stürmen. Angaben der Budapester Zeitung zufolge kann Ahmed H. frühestens nach Absitzen von zwei Dritteln seiner Haftstrafe auf Bewährung entlassen werden. (ctw)