© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/16 / 09. Dezember 2016

Meldungen

„Aus Angst wie Hamster im Laufrad treten“

HAMBURG. Der ehemalige Vorsitzende der Pilotengewerkschaft Cockpit, Thomas von Sturm, hat die 20-Prozent-Forderung seiner Kollegen im Tarifkonflikt mit der Lufthansa (JF 49/16) verteidigt. Es gehe zudem um einen Zeitraum von fünf Jahren. „Seit 2001 haben sich unsere Löhne unterhalb der Inflationsrate entwickelt, während sich die Unternehmensspitze exorbitante Gehaltssteigerungen genehmigt hat“, so der frühere Leiter der Tarifkommission in der Zeit. Der Konzern habe 2015 1,8 Milliarden Euro Gewinn gemacht sowie „schon 500 Millionen Euro investiert bei dem Versuch, unsere Tarifstrukturen aufzusprengen“. Cockpit habe angeboten, sich an den „etablierten Wettbewerbern“ zu orientieren, aber das Lufthansa-Management wolle, „daß wir in Konkurrenz stehen“ zu Piloten der Billigtochter Eurowings, so der langjährige 747-Pilot. Es werde derzeit eine neue Lufthansa-Führungsstruktur etabliert: „Angst um den Arbeitsplatz soll die Leute motivieren, wie die Hamster im Laufrad zu treten“, so von Sturm. (fis)

 www.vcockpit.de





Steuerzahler haften für Risiken des Atommülls

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat vor den Folgen des Gesetzespakets zur Neuordnung der Verantwortung der kerntechnischen Entsorgung gewarnt. „Der Bundestag ist auf dem besten Weg, das Verursacherprinzip auszuhebeln“, erklärte BUND-Chef Hubert Weiger. Die Energiekonzerne würden durch die Neuregelung von den Folgekosten der Atomenergie entlastet „und die Steuerzahler mit den Risiken einer späteren Haftung belastet“. Die AKW-Betreiber dürften sich nun gegen Zahlung eines Risikoaufschlags aus der Haftung freikaufen, aber die in den vorgesehenen Entsorgungsfonds zu zahlenden 23,6 Milliarden Euro reichten nicht annähernd, um die Zwischen- und Endlagerung der radioaktiven Hinterlassenschaften dauerhaft zu finanzieren, meinte Weiger. Außerdem sei vorgesehen, daß der Staat den Konzernen Anteile an deren Atommüllfirma Gesellschaft für Nukleare Sicherheit (GNS) abkaufe, um eine staatliche Zwischenlagergesellschaft für radioaktiven Abfall aufzubauen. (fis)

 www.bund.net





Zahl der Woche

1.035.299 Bedürftige mit Niedrigrenten erhielten im Juni 2016 Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung. Die meisten Hilfsempfänger gab es in NRW (267.580) und Bayern (123.782), die wenigsten in Bremen (15.511), dem Saarland (15.692) und Thüringen (16.076). (Quelle: Statistisches Bundesamt)