Indianer: Veränderte Gene durch neue Krankheiten
London. Die kanadische Urbevölkerung wurde im 18. und 19. Jahrhundert durch aus Europa eingeschleppte Krankheiten wie Pocken, Masern und Tuberkulose drastisch dezimiert – doch nicht nur das. Wie ein Forscherteam um Ripan Malhi von der University of Illinois jetzt herausfand, veränderte sich auch der Genpool der indigenen „First Nations“: Die Nachkommen derer, die den gefährlichen neuen Keimen widerstanden, weisen nämlich eine deutlich geringe Vielfalt an Erbanlagen auf als ihre Vorfahren aus der Zeit vor dem Eintreffen der Europäer (Online-Ausgabe von Nature Communications, 15. November 2016). Das ergaben Vergleiche zwischen heute lebenden Angehörigen des Volkes der Tsimshian und 1.000 bis 6.000 Jahre alten Skelettproben, welche aus den traditionellen Siedlungsgebieten dieser Ethnie an der nordpazifischen Küste stammen. Offenbar ging die Gewöhnung an die Krankheiten der Fremden also mit einem Verlust von Genvarianten einher, die im Zuge der Anpassung an die kanadische Natur entstanden waren. (wk)
Marmortafel mit Zehn Geboten versteigert
New York. Die älteste erhalten gebliebene Inschrift mit dem Text der biblischen Zehn Gebote stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Sie befindet sich auf einer 90 Kilogramm schweren Marmortafel, die früher den Eingang der Synagoge am Berg Garizim im Siedlungsgebiet der Samaritaner im heutigen Westjordanland zierte, bevor das Gotteshaus dem Wüten späterer Eroberer zum Opfer fiel. Das 1913 beim Eisenbahnbau freigelegte Artefakt gehörte bis vor kurzem Rabbi Shaul Deutsch, der es vor elf Jahren für sein Living Torah Museum in New York erworben hatte, aber nun im kalifornischen Auktionshaus Heritage versteigern ließ (Pressemitteilung von Heritage Auctions vom 17. November). Das Stück ging für 850.000 Dollar an einen anonymen telefonischen Bieter. Dem obliegt nun ebenfalls, die Platte öffentlich auszustellen, denn die israelische Altertumsbehörde IAA war 2005 nur unter dieser Bedingung bereit gewesen, der Ausfuhr des einmaligen nationalen Kulturguts des jüdischen Volkes in die USA zuzustimmen. (wk)
Erste Sätze
Das politische Werden des deutschen Volkes ist aus der Wendung des Reiches nach Osten entsprungen.
Rudolf Craemer: Deutschtum im Völkerraum. Geistesgeschichte der ostdeutschen Volkstumspolitik, Stuttgart 1938
Historisches Kalenderblatt
12. Dezember 1916: Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg bietet den Entente-Mächten im Ersten Weltkrieg an, „alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten“. Das Angebot wird jedoch am 30. Dezember von diesen als „unannehmbar“ abgewiesen.