© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/16 / 16. Dezember 2016

Lesereinspruch

Unkritische Bio-Botschaft

Zu: „Zwischen Bio und Öko liegt ein weites Feld“ von Fabian Schmidt-Ahmad (JF 49/16)

Hier werden die Botschaften der Öko-Bio-Lobby relativ kritiklos referiert. Zum Beispiel hat die Stiftung Warentest gerade wieder festgestellt, daß Bio-Produkte bei Blindverkostungen nicht besser abschneiden als konventionell erzeugte landwirtschaftliche Produkte. Auch sind erstere entgegen der allgemeinen Propaganda nicht gesünder, weil Kunstdünger und bestimmte Pflanzenschutzmittel verboten sind. Zudem sind die Reste der chemischen Pflanzenschutzmittel vernachlässigbar, da diese längst biologisch abbaubar sein müssen, im Gegensatz zum Bio-zugelassenen Schwermetall Kupfer, das auf ewig im Boden verbleibt und ihn verseucht. Auch wurde der bislang größte Nahrungsmittelskandal durch Bio-Sprossen verursacht. Gefährlich ist auch der mit Bio-Mitteln kaum vermeidliche Befall mit Schimmelpilzen. So tritt „Mutterkorn“ bei Bio-Getreide häufiger auf als bei konventionellem. Und um die wachsende Weltbevölkerung mit Bio-Produkten und -Verfahren zu ernähren, reicht die globale Anbaufläche nicht aus, weil deren Flächenbedarf zu groß ist.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff,  St. Wendel