© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/16-01/17 23. Dezember / 30. Dezember 2016

Aktuelle BAMF-Studie zur Qualifikation „Geflüchteter“: Ernüchternde Zahlen
Postfaktisches Wirtschaftswunder
(wm)

Schon in den ersten Wochen der Willkommens-Euphorie, als Daimler-Chef Dieter Zetsche von den hereinströmenden Massen ein „zweites Wirtschaftswunder“ erwartete, zerstörten grausame Zahlen aus dem Bundesarbeitsministerium und der Bundesvereinigung mittelständische Wirtschaft alle Illusionen über die Brauchbarkeit von „Flüchtlingen“ für den bundesdeutschen Arbeitsmarkt. Zwei, höchstens zehn Prozent, so lauteten die Einschätzungen, seien bis 2020 integrierbar. Inzwischen hat auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sich von der lange propagierten postfaktischen Vorstellung verabschiedet, die Arbeitskraftlücke einer High-Tech-Nation könne durch Integration von Analphabeten geschlossen werden. Eine aktuelle Bamf-Studie weist aus, daß 26 Prozent, 250.000 von einer Million Ankömmlingen, ohne Schulabschluß sind (Forschung&Lehre, 12/16). Zehn Prozent haben nur eine Grundschule, neun Prozent nie eine Schule besucht. Auch bei den 32 Prozent, die angaben, einen „weiterführenden Schulabschluß“ erworben zu haben, betont das Bamf, daß aufgrund der Unterschiede in den Bildungssystemen ein Vergleich der Schultypen und erworbenen Qualifikationen nur eingeschränkt möglich sei. Das dürfte auch für den Hochschulabschluß gelten, über den „13 Prozent der Geflüchteten“ der Studie zufolge verfügen. 


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