© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/17 / 06. Januar 2017

Zitate

„1917 markiert den Untergang einer Welt in die Hölle der von Lenin geprägten Diktatur. Alle seine Apologeten machen anderen und zum Schluß sich selbst etwas vor, wenn sie nicht erkennen können, daß die Rede vom Neuen Menschen, von der Neuen Ökonomischen Politik und vom sozialistischen Staat für ihn nur Staffage für die Mehrung seiner grausamen Macht bedeutete, reichend vom Meuchelmord an den Zaren und dessen Entourage bis hin zum Roten Terror mit Hekatomben brutal vernichteter unschuldiger Menschen. 1917 überschritt Lenin den Nullmeridian des Nihilismus und war darin bis heute anderen Hasardeuren der Geschichte Vorbild.“

Rudolf Taschner, Mathematiker an der TU Wien, in der Wiener „Presse“ vom 29. Dezember 2016





„Der Populismus hat seinen wahren Kern. Da ist immer etwas dran. Wir erleben eine Repräsentationskrise der repräsentativen Demokratie. Viele im Volk fühlen sich eben nicht mehr repräsentiert, viele fühlen sich tatsächlich sozialökonomisch, sozialkulturell, politisch-kulturell abgehängt, nicht mehr berücksichtigt. Es wird eine Sprache gesprochen, die dort nicht mehr ankommt.“

Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, im Deutschlandfunk am 30. Dezember 2016





„Zum Jahresende haben ARD und ZDF nicht nur ihre Quoten mitgeteilt, sondern auffällig betont, welch hohes Ansehen sie in puncto Glaubwürdigkeit angeblich genießen. Das Ergebnis: Bei der für das ZDF erstellten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen liegt das ZDF auf dem Glaubwürdigkeitsindex vorne, bei der ARD ist es die ARD. Wem sollen wir glauben? Verbreitet da jemand ‘Fake News’? Hilft uns das von der Bundesregierung geplante Wahrheitsministerium (‘Abwehrzentrale gegen Desinformation’) weiter?“

Michael Hanfeld, Redakteur, in der „FAZ“ vom 31. Dezember 2016





„Nun tritt man nicht nach Leuten, die am Boden liegen. Oder eine Brille tragen. Das hat man noch auf dem Bolzplatz gelernt, es sollte universelle Gültigkeit besitzen. Aber hier? Bei dem? Diekmann ist die eine, die berühmte Ausnahme. Da muß zugetreten werden, hart, immer mitten rein. Fühlt sich doch Bild dann am wohlsten, wenn Blut spritzt und Eingeweide herumfliegen.“

Sebastian Carlens, Journalist, über das Ausscheiden von „Bild“-Herausgeber Kai Diekmann aus dem Springer-Konzern, in der „Jungen Welt“ vom 31. Dezember 2016





„Schon wieder kamen um die tausend Nordafrikaner nach Köln, die meisten von ihnen in Gruppen. Viele der jungen Männer waren alkoholisiert, manche im Auftreten äußerst aggressiv. Da waren sie wieder: die gewaltgeilen Männerhorden. Aber diesmal wartete zum Glück genug Polizei. Die tat, was zu tun war. Sie prüfte Personalien, sprach Platzverweise aus, nahm einzelne fest. Ohne dieses Eingreifen hätte Köln womöglich eine Wiederholung der Gewaltexzesse vom Vorjahr gedroht – nicht auszudenken!“

Lothar Lenz, Studioleiter des WDR-Hörfunks, im Deutschlandfunk am 2. Januar 2017