© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/17 / 13. Januar 2017

Meldungen

Trotz Tarifsteigerung nur in Europas Mittelfeld

DÜSSELDORF. Die Tariflöhne haben 2016 im Schnitt um 2,4 Prozent zugelegt. Das ergab Auswertung des Tarifarchivs des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Am höchsten fällt die jahresbezogene Tarifsteigerung mit nominal 3,5 Prozent im Bereich Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft aus, gefolgt vom Handel mit 2,9 Prozent sowie dem Baugewerbe mit 2,7 Prozent. Unterdurchschnittlich stiegen die Löhne im Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe sowie im Bereich Energie/Wasserversorgung/Bergbau (2,1 Prozent), Verkehr (1,8 Prozent) und bei der Finanzbranche (1,5 Prozent). Europaweit liegt Deutschland mit einem mittleren Stundenlohn von 15,67 Euro im Mittelfeld: Die Schweizer verdienen laut Eurostat mit umgerechnet 29,46 Euro am meisten. Es folgen Norweger (27,99 Euro), Dänen (25,52), Iren (20,16), Schweden (18,50), Luxemburger (18,38), Belgier (17,32), Finnen (17,24) und Niederländer (16 Euro). Österreich liegt mit 14,02 Euro knapp unterhalb des Mittelwertes der Eurozone. Schlußlichter sind Bulgarien (1,67 Euro), Rumänien (2,03), Mazedonien (2,20), Serbien (2,63) und Litauen (3,11). (fis)

 boeckler.de





Globalisierung drückt auf untere Reallöhne

WÜRZBURG. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die Globalisierungskritik von Donald Trump zumindest teilweise für berechtigt. In den USA habe „der mittlere Vollzeitarbeitnehmer seit dem Jahr 1977 keinen Wohlstandszuwachs mehr erfahren“, erklärte der Ökonomieprofessor von der Uni Würzburg im Deutschlandfunk. Sein Reallohn sei seither praktisch gleich geblieben, obwohl sich die wirtschaftliche Leistung in etwa verdoppelt habe. Auch in Deutschland hätten sich die Exporterfolge und die Globalisierung „nicht für die Breite der Menschen ausgezahlt“, meinte Bofinger. „Die unteren 30 Prozent der Haushalte in Deutschland haben seit dem Jahr 1991 keinen Anstieg ihrer Realeinkommen erfahren, obwohl das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Deutschland um fast 30 Prozent gestiegen ist. Also wir haben ein ähnliches Problem wie in den USA“, so Bofinger. (fis)

 www.wiwi.uni-wuerzburg.de





Zahl der Woche

Mit vier Billionen Dollar Handelsvolumen (Gesamtwert der jeweiligen Exporte und Importe) ist die Volksrepublik China die bedeutendste Außenhandelsnation unter den G20-Staaten. Die USA kommen auf 3,8 Billionen Dollar, Deutschland auf 2,4 Billionen Dollar. (Quelle: Statistisches Bundesamt)