Man könnte meinen, die Verantwortlichen im Bundesverteidigungsministerium wären in Zeiten von IS-Terror, atomarer Aufrüstung totalitärer Staaten und des zugespitzten Verhältnisses zu Rußland voll ausgelastet. Aber offenbar hat man dort noch freie geistige Kapazitäten für allerlei ideologischen Schnickschnack. Für Ende Januar ist deshalb ein Workshop zum Thema „Umgang mit sexueller Identität und Orientierung in der Bundeswehr“ angesetzt. Was klingt wie ein schlechter Scherz aus der Serie „Mash“ ist den Verantwortlichen ein ernstes Anliegen. 

Das Seminar, das von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) persönlich eröffnen will, soll die Truppe bunter machen und für sexuelle Vielfalt als Chance werben. Was genau die sexuellen Vorlieben der Soldaten zur Qualität der Armee beitragen, bleibt offen. Aber vielleicht geht es der Bundesregierung in Sachen Abwehrbereitschaft auch gar nicht mehr um so profane Dinge wie Krieg und Frieden, sondern vielmehr darum, auch noch in die letzten Feuchtgebiete der menschlichen Natur vorzudringen. Das Dogma der totalen sexuellen Freizügigkeit soll offenbar nicht mehr nur in Schulen und Kindergärten, sondern auch am Hindukusch verteidigt werden. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann die bunte Truppe erstmals unter der Regenbogenflagge zu Felde zieht.