© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/17 / 20. Januar 2017

Zitate

„Geht es wirklich um manipulierte Wahlen? Um Fake-News? Nein. Es geht darum, daß Interna der Demokratischen Partei über Wikileaks an die Öffentlichkeit kamen. Die Authentizität dieser Interna ist dabei unstrittig. Wären die Interna nicht von Wikileaks, sondern beispielsweise von der Washington Post veröffentlicht worden, würde man die ganze Sache wohl eher als Glanztat des investigativen Journalismus bezeichnen. Doch was dem Herrn geziemt, geziemt noch lange nicht dem Knecht. Also zauberte man in einem PR-Stunt ‘russische Hacker’ aus dem Hut und lenkte damit erfolgreich von der eigentlichen Affäre ab.“

Jens Berger, auf dem Blog „Nachdenkseiten.de“ am 11. Januar 2017





„Barack Obama hat eine Spur zu oft geflennt, womit das zentrale Problem seiner Präsidentschaft auch schon umrissen wäre: Der Mann war top im Emotionalen, darstellerisch stilsicher, privat integer, und kein Gramm zugelegt trotz all der Häppchen-Termine. Der scheidende US-Präsident hat das Prinzip Helene Fischer in die Politik übertragen: schöne Klamotten, respektable Biographie, Inhalt hin oder her, der perfekten Performance ist Respekt zu zollen. Es ist das Privileg jugendlicher Autoren, eher im Gefühligen unterwegs zu sein und Barack Obama toll zu finden, wie es der sympathisch ostküstenvernebelte Herr Thadeusz am Sonnabend an dieser Stelle getan hat. Aber Washington ist nun einmal nicht Schmusenhausen, sondern die Hölle. Nur die Härte zählt. Nicht der Schönste entscheidet, sondern der Durchsetzungsstärkste.“

Hajo Schumacher, Journalist, in der „Berliner Morgenpost“ vom 15. Januar 2017





„Unser Ehrgeiz sollte geweckt sein. Die Verteilung globalen Wohlstands wird von den USA künftig aggressiv zu ihren Gunsten entschieden werden – wenn wir uns nicht wehren und besser, mutiger, fleißiger, innovativer, freier, offener, schwuler, multikultureller werden.“

Ulf Poschardt, Chefredakteur, auf „Welt Online“ am 16. Januar 2017





„Trump ist kein Politiker, sondern ein Investor, kein Diplomat, sondern ein Finanzier. (…) Mit seinem rauhen, rohen Stil reißt er die Hülle der politischen Höflichkeit von der Oberfläche der internationalen Beziehungen ab und zeigt damit auf den Kern der Sache. (…) Obama war ein guter Mensch und ein schlechter Präsident. Von Trump wissen wir vorerst nur so viel, daß seine Haut um Zentimeter dicker ist als die seines Vorgängers und daß er in der Nacht relativ gut schläft. Es könnte sich sogar noch erweisen, daß ihm gelingt, was er vorhat.“

Levente Sitkei, Außenpolitikexperte, in der Budapester Zeitung „Magyar Idok“ vom 17. Januar 2017





„Selbst mit vier Promille würde ich nicht zur AfD gehen!“

Wolfgang Bosbach, CDU-Bundestagsabgeordneter, zu bild.de am 15. Januar 2017





„Das NPD-Verbotsverfahren war von Beginn an eine Tragödie. Anstoß war ein NSU-Bezug, den es so nie gab. Das Urteil heute ist daher eine Farce – egal wie. “

Manuel Bewarder, Journalist, auf Twitter am 17. Januar 2017