© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/17 / 20. Januar 2017

Meldungen

Anklage im Fall Arnsdorf erhoben 

GÖRLITZ. Vier Männer, die im Mai vergangenen Jahres im sächsischen Arnsdorf einen aggressiven Asylbewerber aus einem Supermarkt gedrängt hatten, müssen sich ab April vor dem Amtsgericht Kamenz verantworten. Die Staatsanwaltschaft Görlitz wirft ihnen Freiheitsberaubung vor. Die vier Angeklagten, zu denen der CDU-Kommunalpolitiker Detlef Oelsner gehört, hatten den Iraker, der in der örtlichen Psychiatrie untergebracht war, überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei an einen Baum gefesselt. Der Mann hatte zuvor in einem Supermarkt zwei Mitarbeiterinnen bedroht. Die Polizei hatte das Vorgehen der Angeklagten zunächst nicht beanstandet. Oelsners Verteidiger Maximilian Krah kündigte an, auf Notwehr zu plädieren: „Das fechten wir durch, bis am Ende ein Freispruch steht.“ (krk)





Poggenburg in Universität angegriffen 

MAGDEBURG. Bei einer Veranstaltung der AfD-nahen Hochschulgruppe „Campus-Alternative“ an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität ist es am vergangenen Donnerstag zu Auseinandersetzungen mit linksradikalen Störern gekommen. Demonstranten bedrängten die Referenten, darunter AfD-Landeschef André Poggenburg. Es entstand eine Prügelei, ein Böller explodierte direkt neben Poggenburg. Ein Mitglied der „Campus-Alternative“ mußte wegen einer Platzwunde am Kopf behandelt werden. Polizisten mußten den AfD-Landeschef und seine Begleiter unter dem Jubel der Studenten aus dem Saal geleiten. Der Dekan der Humanwissenschaftlichen Fakultät, Michael Dick, lobte das Engagement der Protestler: „Unsere Studierenden zeigen Flagge und Haltung. Darauf bin ich stolz“, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung. Poggenburg zeigte sich entsetzt über diese Äußerungen. Es sei erschreckend, „daß er sich offensichtlich gemein macht mit diesem Mob und daß er dessen wütende Attacken gegen die Wissenschaftsfreiheit als Ausdruck von ‘Flagge und Haltung’ rechtfertigt, ja darauf noch ‘stolz’ ist“. (gb)





Bundeswehr: Attraktiver für Homosexuelle  

BERLIN. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Bundeswehr attraktiver für Homosexuelle machen. Geplant ist deshalb ein Seminar, in dem Parlamentarier, der Beirat der Inneren Führung sowie Führungskräfte aus Heer, Luftwaffe und Marine über den „Umgang mit sexueller Identität und Orientierung in der Bundeswehr“ unterrichtet werden, berichtet die Bild. Dadurch solle die Toleranz für sexuelle Minderheiten gestärkt und die Bundeswehr für sexuelle Randgruppen geöffnet werden. Ziel sei es, den Arbeitgeber Bundeswehr durch Offenheit für sexuelle Vielfalt „wettbewerbsfähiger, flexibler und moderner“ zu machen. (vi)

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