© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/17 / 03. Februar 2017

Meldungen

Bevölkerungszahl in Deutschland gestiegen 

WIESBADEN. Die Bevölkerungszahl in Deutschland hat Ende 2016 einen neuen Höchststand erreicht. Sie liegt bei rund 82,8 Millionen Menschen, schätzt das Statistische Bundesamt. Grund seien vor allem die „überdurchschnittlich hohen Wanderungsgewinne“, teilte das Amt mit. Wegen des Zuzugs steige die Bevölkerungszahl in Deutschland seit 2012 wieder an. Ende 2015 lebten 82,2 Millionen Menschen in Deutschland. Es kamen rund 1,1 Millionen Personen mehr nach Deutschland als fortzogen. Laut aktueller Schätzung beträgt 2016 die Differenz aus Ein- und Auswanderung zirka 750.000 Menschen. Das Geburtendefizit liegt zwischen 150.000 und 190.000. Wie schon 2015 gab es deutlich mehr Sterbefälle als Geburten. Mit rund 17,1 Millionen hatten im Jahr 2015 gut vier Prozent mehr Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund als 2014. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrations­hintergrund an der Gesamt­bevölkerung erreichte damit 21 Prozent. (mv)





Niedersachsen verordnet Fußfesseln für Gefährder 

HANNOVER. Niedersachsen will islamistische Gefährder künftig mit elektronischen Fußfesseln überwachen. Das teilten Innenminister Boris Pistorius (SPD) und Justizministerin Antje Niewisch-Len-      nartz (Grüne) bei der Präsentation eines gemeinsamen Eckpunktepapiers mit. Ein Anschlag könne mit Hilfe der Fußfessel nicht verhindert werden, räumte Pistorius ein. „Aber neben der Entziehung von Pässen und der Erteilung von Meldeauflagen ist sie ein weiterer sinnvoller Baustein, insbesondere dann, wenn kein einschlägiger Haftgrund vorliegt.“ Die Anordnung, solch ein elektronisches Ortungssignal am Fuß zu tragen, gelte für sechs Monate, könne jedoch verlängert und wiederholt werden. (mv)





Haft: Islamistische Kirchenräuber verurteilt

KÖLN. Das Landgericht Köln hat eine Diebesbande zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die acht Männer zwischen 25 und 37 Jahren sollen in Kirchen und Kindergärten eingebrochen sein, um mit der Beute Dschihadisten in Syrien zu unterstützen. Einige der Täter haben Kontakte in die Salafistenszene. Das Gericht sah jedoch keine Beweise dafür, daß die Kirchenräuber einen Terroranschlag geplant oder den IS tatsächlich unterstützt hätten. Zwar sei die Dschihad-Unterstützung die Motivation für die Raubzüge gewesen, Belege für nennenswerte Geldflüsse nach Syrien wurden aber nicht gefunden. Bei ihren Einbrüchen hatten die Männer rund 20.000 Euro erbeutet, es entstand zudem hoher Sachschaden. Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen von bis zu sieben Jahren gefordert, da die Auswahl der Tatorte eine Verachtung Andersgläubiger gezeigt habe. Das Gericht verurteilte die Täter jedoch zu Strafen zwischen zweieinhalb und knapp fünf Jahren. (krk)