© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/17 / 03. Februar 2017

Neues Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie: Kampf gegen „Fake News“
Wissenstransfer für die Netzkontrolle
(ob)

Im ahnungsvollen Vorgriff auf die Debatte über „Fake News“ im Netz, die nach der Wahl Donald Trumps zum 45. US-Präsidenten richtig in Schwung kam, nahm im vergangenen Sommer an der Universität Düsseldorf ein neues „Institut für Internet und Demokratie“ seine Arbeit auf. Im Kontrast sowohl zur üppigen personellen Ausstattung des mit 19 Sozialwissenschaftlern, Informatikern und Juristen besetzten Instituts als auch zu dessen „großzügig“  aus dem „Zukunftsfonds“ des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums gespeisten Etat klangen die Reden zur Eröffnungsfeier (Magazin der Uni Düsseldorf, 2/2016) seltsam diffus. Das Institut solle das Profil der Uni als „Bürgeruniversität“ schärfen, bürgerschaftliche Teilhabe und politische Kommunikation erforschen. Konkreteres verriet der Hinweis, man wolle sich mit dem Internet auch unter dem Aspekt der dort lauernden „Gefahren des antidemokratischen Mißbrauchs“ befassen. Und die dabei gewonnenen Erkenntnisse würden dann zur „praktischen Anwendung“ gelangen, da der „Wissenstransfer“ direkt adressiert sei an die „Akteure aus der gesellschaftlichen Praxis“. Ob man dazu auch Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz rechnet, oder ob das Institut als wissenschaftlicher Vorort der „Fake News“-Polizei „Correctiv“ oder der Amadeu-Antonio- Stiftung dient, blieb vorerst offen.


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