© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/17 / 10. Februar 2017

Ringen um die Bären
Berlinale: Drei deutsche Filme im Wettbewerb
Thorsten Thaler

Drei deutsche Filmproduktionen stehen im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären der diesjährigen Berlinale: Volker Schlöndorff hat mit „Rückkehr nach Montauk“ eine Erzählung von Max Frisch adaptiert, Thomas Arslan erzählt in „Helle Nächte“ ein Vater-Sohn-Drama, das in Norwegen spielt, und Andres Veiel inszenierte einen Dokumentarfilm über das Leben des Künstlers Joseph Beuys.

Eröffnet werden die Berliner Filmfestspiele am Donnerstag dieser Woche mit einer Künstler-Biographie über den Jazz-Gitarristen Django Reinhardt. Der französische Sinti überstand die NS-Besatzungszeit und wurde aufgrund seiner neuen virtuosen Spieltechnik, die er sich wegen einer frühen Brandverletzung aneignen mußte, zu einem Vorreiter des europäischen Jazz.

Insgesamt sind während der Berlinale  399 Filme in 935 Vorführungen zu sehen, darunter 22 Weltpremieren. Um die Auszeichnungen konkurrieren 18 Filme. Die Preisverleihung findet am 18. Februar statt. Jury-Vorsitzender ist der niederländische Regisseur und Drehbuchautor Paul Verhoeven. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fördert die Berlinale in diesem Jahr mit 7,2 Millionen Euro.

Laut Festivalleiter Dieter Kosslick (68) reagiere das Berlinale-Programm auf „die Ratlosigkeit als Folge des offensichtlichen Scheiterns der großen Utopien und der Entzauberung der globalisierten Welt“. Viele Filmkünstler versuchten, „die verunsichernde Gegenwart vor dem Hintergrund der Geschichte zu verstehen“, so Kosslick.

Das vollständige Programm und weitere Informationen zur 67. Berlinale im Internet: www.berlinale.de