© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/17 / 17. Februar 2017

Abtreibungsverbot: Klinikchef muß gehen
Pure Gewissensphobie
Martin Lohmann

Die Suspendierung des Klinikdirektors in Dannenberg ist absurd und logisch zugleich. Absurd und erschreckend, weil der neue Chefarzt eine wohlbegründete Gewissensentscheidung traf – und deshalb untragbar (?) wurde. Logisch, weil in einem System der Unlogik die Logik des Lebens keinen Platz haben darf. Gewissen und Logik stören nur in der vermeintlichen Logik des Tötens, geradezu existenzbedrohend für die Unlogik. Wenn dann dem Mut des Bekenners noch die Feigheit des Rückgratlosen entgegenschlägt, dann müssen Charakter und Überzeugung suspendiert und verbannt werden. Wie sehr an die Stelle des bedingungslosen Lebensrechts folglich der todbringende Selbstbetrug tritt, entlarvt sich im für stimmlose ungeborene Menschen im Mutterleib tödlichen „Bekenntnis“ zum Patientenwohl und selbstverständlicher Abtreibung. 

Und wo bleibt das „Patientenwohl“ der Ungeborenen? Ist Schwangerschaft eine Krankheit? Ist Töten eine medizinische Gesundheitsleistung? Stören wache Gewissen die Abrechnungen für ärztliche „Leistungen“, durch die ein Mensch brutal getötet wird? Pardon, das wären ja logische Fragen, die ja nur stören können bei jenen, die sich vor einem starken Gewissen fürchten. 






Martin Lohmann ist Vorsitzender des Bundesverbands Lebensrecht (BVL)