© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/17 / 17. Februar 2017

Meldungen

Fall Holm: Universität zieht Kündigung zurück 

Berlin. Der wegen seiner Stasi-Verstrickungen zurückgetretene ehemalige Berliner Staatssekretär Andrej Holm (JF 51/16 und 2/17) behält seine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Berliner Humboldt-Universität (HU). Holm habe in einer schriftlichen Stellungnahme erklärt, daß er gegenüber der Hochschule zu seiner hauptamtlichen Tätigkeit beim Ministerium für Staatssicherheit (MfS) objektiv falsche Angaben gemacht hatte, teilte Universitätspräsidentin Sabine Kunst mit. Holms Bekenntnis habe der Institution als Arbeitgeber neuen Spielraum verschafft, die Kündigung in eine Abmahnung umzuwandeln. Dies sei keine Reaktion auf den Protest linker Studenten, die ein Gebäude besetzt halten, so Kunst. CDU und AfD im Berliner Abgeordnetenhaus warfen der Universitätsleitung vor, vor den Protestierern „eingeknickt“ zu sein. (vo)





Salafistische Gefährder in Göttingen verhaftet 

GÖTTINGEN. Die Polizei hat in Göttingen zwei islamistische Gefährder festgenommen und in den sogenannten Langzeitgewahrsam überführt. Die beiden Männer, ein 27jähriger Algerier sowie ein 23jähriger Nigerianer, gehören laut Polizeiangaben der salafistischen Szene in Südniedersachsen an. Der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig teilte mit, man habe in den vergangenen Tagen Erkenntnisse zu einem möglicherweise konkret bevorstehenden Anschlag erhalten, so daß ein schneller Einsatz notwendig gewesen sei: „Wir hatten dabei in meiner Bewertung keinerlei Ermessen“, so Lührig. Daraufhin durchsuchten etwa 450 Beamte – darunter auch ein Spezialeinsatzkommando – in der Nacht zu Donnerstag elf Gebäude in Göttingen sowie ein weiteres Objekt in Nordhessen. Beschlagnahmt wurden scharfe Waffen, Munition sowie Flaggen des Islamischen Staates (IS). Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) nannte den Einsatz einen „sehr wichtigen Schlag gegen die Szene“. (vo)





Fast 40.000 Straftaten    in Asylunterkünften 

BERLIN. Das Bundeskriminalamt hat 39.400 Straftaten registriert, die Asylsuchende in den ersten drei Quartalen 2016 in deutschen Asylunterkünften begangen haben. Das geht aus einem internen Bericht hervor, aus dem die Bild am Sonntag zitiert. Demnach wurden in Erstaufnahme- oder Sammelunterkünften von Januar bis September 17.200 Körperverletzungen, 6.500 Diebstähle, 2.400 Rauschgiftdelikte, 510 Vergewaltigungen und 139 Tötungsdelikte – einschließlich Versuche – erfaßt. Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik werden 38,5 Prozent aller registrierten Straftaten von Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft begangen. Das liegt deutlich über ihrem offiziellen Bevölkerungsanteil von elf Prozent. (FA)