© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/17 / 17. Februar 2017

Haltungsnote
Für das Leben
Hans Treu

Thomas U. Börner arbeitete seit 2010 als Gynäkologe in der niedersächsischen Capio-Elbe-Jeetzel-Klinik. Während seiner Dienstzeiten sind dort viele Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen worden, keine jedoch in seiner Anwesenheit. Er wollte sich niemals daran beteiligen. Das verbot ihm sein christlicher Glaube. 

Anstatt Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen, gründete er den Verein „Hoffnung“, der es Schwangeren in einer komplizierter Lebenslage erleichtern sollte, sich für ein Kind zu entscheiden.

Als er im Dezember 2016 schließlich zum Chefarzt beordert wurde, untersagte er als Leiter der Abteilung auch den anderen Ärzten, sich am Abbruch von Schwangerschaften zu beteiligen. 

Auf heftigen Widerstand stieß die Entscheidung jedoch bei der SPD und dem Beratungsnetzwerk „Pro Familia“. Letztendlich knickte auch der Klinikbetreiber ein und hob Börners Weisung auf. Andere Fachärzte sollten weiterhin Abtreibungen vornehmen. 

Ein für den Chefarzt untragbarer Zustand, der ihn nun dazu veranlaßte, die Klinik in den nächsten Monaten zu verlassen. Dennoch appelliert er weiterhin an seine Kollegen: „Laut Gesetz kann kein Arzt zu einem Schwangerschaftsabbruch verpflichtet werden.“