© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/17 / 24. Februar 2017

CD-Kritik: Titel
Hin und her
Sebastian Hennig


Coverversionen von Hits der Popmusik aus 25 Jahren von 1992 bis 2016 repräsentieren 25 Jahre des Bestehens des Musikmagazins intro. Der feuilletonistischen Schwatzhaftigkeit wird Genüge getan im Beiheft. Kurze Texte versuchen die Songs von Nirvanas „Lithium“ (1992) bis Rhiannas „Desperado“ (2016) und das Herangehen der Interpreten irgendwie geistreich zu fassen. Damit hat auch diese Art Prosa endlich einen angemessen engen Platz gefunden. Wer seinerzeit einige Verlautbarungen des Pop-Orakels verschlafen hat, der kann sich retrospektiv hier recht gut amüsieren und hat noch dazu Zeit und Aufmerksamkeit gespart. Die Beatsteaks, Die Sterne, Jochen Distelmeyer und Tocotronic befinden sich auf beiden Seiten der Demarkationslinie, sie spielen nach und werden nachgespielt. Aus dem organisierten Krach von Sonic Youth wird durch The Go! Team ein lustiger Spielmannszug. Franz Ferdinand klingen so, als wäre „All My Friends“ von LCD Soundsystem wiederholt und nicht etwa umgekehrt. Zehn der Lieder wurden extra eingespielt und hier zuerst veröffentlicht. „Love Yourself“ durch Love A wiedergegeben, läßt Justin Bieber endlich erwachsen werden und zwar mindestens so wie den Frank Sinatra von „My Way“. Diese Doppel-CD kann einfach durchlaufen und hinterläßt dabei den Eindruck eines guten Radioprogramms.




25x25 Der Soundtrack Deines Lebens Believe Germany (Soulfood), 2016,  www.intro.de