© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/17 / 03. März 2017

Meldungen

Qumran kein Einzelfall: Hoffnung auf neue Funde

Jerusalem. Zwischen 1947 und 1956 wurden in elf Felshöhlen nahe der antiken Ruinenstätte Khirbet Qumran am Westufer des Toten Meeres um die 15.000 Fragmente von etwa 850 Schriftrollen mit religiösen Texten aus der Zeit von 250 v. bis 40 n. Chr. entdeckt – darunter auch die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften. Nun lokalisierten Archäologen von der Hebräischen Universität Jerusalem unter Oren Gutfeld eine weitere, zwölfte Grotte, in der sich ebenfalls Tonkrüge mit Schriftrollen befunden haben müssen. Allerdings sind diese in den 1950er Jahren Raubgräbern in die Hände gefallen, wie deren zurückgelassenes Werkzeug beweist (Mitteilung der Hebrew University of Jerusalem vom 10. Februar 2017). Trotzdem sehen die Forscher nun Anlaß, darauf zu hoffen, daß es noch weitere solcher Höhlen im Westjordanland gibt, die unversehrt blieben. Bei der Suche nach den historisch höchst bedeutsamen Fundstellen ist freilich größte Eile angesagt, denn es gibt auch nach wie vor sehr aktive Plünderer (wk).

 www.new.huji.ac.il/en





Erdmagnetfeld: Kein Polsprung zu erwarten

Washington. Die Stärke des Erdmagnetfeldes hat in den letzten 170 Jahren um rund zehn Prozent abgenommen. Das nährt die Sorge vor einem bevorstehenden Zusammenbruch mit nachfolgendem Polsprung, wie es ihn zuletzt vor rund 780.000 Jahren gab – mit durchaus negativen Konsequenzen. Denn während solcher Ereignisse prasseln beispielsweise mehr schädliche kosmische Teilchen auf die Erde. Allerdings machten israelische und amerikanische Archäologen unter Erez Ben-Yosef von der Universität Tel Aviv jetzt eine beruhigende Entdeckung: Offenbar gab es in der Vergangenheit schon mehrmals starke Rückgänge der Stärke des Magnetfeldes, die aber nicht von Dauer waren und folgenlos blieben (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States, 2/2017). Dies ermittelten die Forscher anhand der Untersuchung von 67 Tonkrügen aus Jerusalem, die der Zeit zwischen 800 und 200 v. Chr. entstammen. Die Mineralien im Ton speichern nämlich die Stärke des Magnetfeldes beim Auskühlen nach dem Brennen (wk).

 www.pnas.org 





Erste Sätze

Die Dichtung jedes Volkes ist national und übernational zugleich.

Klabund: Literaturgeschichte. Die deutsche und die fremde Dichtung von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wien 1929





Historisches Kalenderblatt

4. März 1942: Der nächtliche Luftangriff britischer Bomber auf die Renault-Werke von Billancourt bei Paris, bei dem große Teile der Werksanlagen zerstört werden, fordert auch über 500 zivile französische Opfer in anliegenden Wohnquartieren der Arbeiter.