Ein plumpes Klischee besagt, daß Frauen bei gewissen Änderungen ihrer Lebenslage gern die Haarfarbe wechseln. Wenn man so will, sind Parteien auch weiblich, besonders die CDU. Die hatte sich 2004 umfärben lassen und präsentierte sich fortan orange. Die Signalfarbe sollte den „Willen zur gesellschaftlichen Integration“ unterstreichen und auch das Milieu der Roten für die (ehemals) Schwarzen ansprechbar machen. Ein paar Merkeljahre und gesunkene Umfragewerte später ist wieder Zeit für den Wechsel. So setzen die Christdemokraten im Bundestagswahlkampf auf die deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold. „Nationalismus ist falsch, nationale Identifikation aber richtig“, erläuterte die zuständige Agentur Jung von Matt. Ein Schelm, wer meint, die neuen Strähnchen hätten etwas mit einer neuen Nebenbuhlerin namens AfD zu tun.