© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/17 / 10. März 2017

Meldungen

Geflügelpest in den USA: eine Katastrophenbilanz

BRAUNSCHWEIG. Die seit November 2016 in Norddeutschland registrierten Fälle von Geflügelpest nehmen sich bisher harmlos aus gegenüber der Aviären Influenza, die vor zwei Jahren vor allem den nördlichen Mittelwesten der USA heimsuchte. Nach Untersuchungen an Ort und Stelle führt Hans-Wilhelm Windhorst (Informationszentrum Nachhaltige Geflügelwirtschaft, Uni Vechta) dies auf deutsche Vorsorgemaßnahmen zurück. Daß in den USA 49 Millionen Legehennen und Puten verendeten, erkläre sich aus mangelhafter Vorsorge gegen aggressive Virenstämme, fehlender Hygiene und dem Versagen der Aufsichtsbehörden. Inzwischen habe man in den betroffenen Bundesstaaten zwar die Prävention verbessert, aber die südöstlichen US-Zentren der Hähnchenmast, mit Offenställen und schlechtem Ausbildungsstand der Mäster, gelten weiterhin als stark gefährdet (Geographische Rundschau, 1/17). (dm)

 www.wing-vechta.de





Das Methodenarsenal der unblutigen Walforschung

Cambridge. Japan hat 1986 einem Fangmoratorium der Walfangkommission (IWC) zugestimmt. Dennoch wird Walfleisch weiter verkauft, denn Nippons Fischer erlegen weiter Wale zu „Forschungszwecken“. Die japanischen Studien, erstellt auf der Basis einiger tausend Tiere in 30 Jahren, gelten als „äußerst dürftig“. Führend sind Wissenschaftler, die Forschung ohne Walfang betreiben. Inzwischen steht ihnen, wie Jan Berndorff auffächert (Bild der Wissenschaft, 11/16), ein Arsenal unblutiger Methoden zur Verfügung. So sammle man Kotproben und Erbrochenes, setze Sonarbojen zur Positionsbestimmung ein, zähle Wale mit Minihelikoptern oder lasse diese durch deren meterhohen Blas fliegen, um einige Tropfen Nasenschleim aufzufangen, die über den Wurmbefall der Riesen informieren. (dg)

 iwc.int





Keine Meilenstein-Studie zur Prostatatherapie?

BERLIN. Um zu ermitteln, von welchen Therapieformen Patienten mit Prostatakarzinom am meisten profitieren, startete 2013 die Studie Prefere. Angekündigt als größte deutsche Prostatastudie, wollten Krankenversicherer und Deutsche Krebshilfe dafür bis 2030 rund 25 Millionen Euro bereitstellen. Doch statt der 7.600 Teilnehmer, die bis 2017 rekrutiert werden sollten, fanden sich bis Herbst 2016 nur 343. So endete die „Meilensteinstudie“ zum Jahreswechsel, nachdem die Krebshilfe 3,9 Millionen Euro investiert hatte. Hauptverantwortlich für die Pleite seien Unikliniken und Krebszentren, die sich „verweigert“ hätten, nachdem Kritiker die Studie als unnötig beurteilt hatten, weil es nur „allerkleinste Unterschiede“ bei den Therapien gebe (Deutsches Ärzteblatt, 50/16). (rs)

 www.krebshilfe.de





Erkenntnis

„Von der Geburt an unterliegen wir einer sozialen Gestaltung, nicht nur durch Geschlecht, ethnische Zu­ge­hörigkeit und sozioökonomischen Status, sondern durch den Namen, den andere für uns ausgesucht haben.“

Ruth Mayo, Sozialpsychologin an der Hebrew University in Jerusalem