Cem Özdemir fordert deutsch-türkisches TV

BERLIN. Der Vorsitzende und Spitzenkandidat der Grünen, Cem Özdemir, hat den Aufbau eines öffentlich-rechtlichen deutsch-türkischen TV-Senders in Deutschland gefordert. „Wir brauchen einen deutsch-türkischen Fernsehsender, eine Art deutsch-türkisches Arte“, sagte Özdemir der Rheinischen Post. Das Projekt solle Teil eines „Türkei-Paktes zwischen allen Parteien“ sein, um die deutschen Staatsangehörigen mit türkischen Wurzeln „medial und kulturell“ besser zu integrieren. Als positives Beispiel nannte Özdemir den privaten Radiosender Metropol FM, der ein türkisches Musikprogramm anbiete mit neutralen Nachrichten über Deutschland und die Türkei ohne Erdogan-Propaganda. (gb)

„Bild“ nutzt Snapchat Discover

BERLIN. Bild nutzt als erstes deutsches Medium den US-Kurzmitteilungsdienst Snapchat. Die Reporter Paul Ronzheimer und Claas Weinmann berichten im Bereich „Discover“ mit Fotos und Videos in einer sogenannten „Live Story“ aus der zerstörten irakischen Stadt Mossul. Damit will Bild gezielt junge Menschen, die die Hauptnutzer der App ausmachen, ansprechen. Die Verwendung eines eigenen „Discover“-Kanals bedeutet aber auch, daß Medien dafür exklusiv Inhalte produzieren müssen. (gb)

„Anne Will“-Sendung stößt auf heftige Kritik

BERLIN. Die „Anne Will“-Ausgabe vom 12. März hat im Netz scharfe Kritik ausgelöst. In der Sendung stritten Kanzleramtsminister Peter Altmaier und der türkische Sportminister Akif Cagatay Kilic über die Frage „Welcher Weg führt aus der Krise mit der Türkei?“ Viele Zuschauer äußerten sich in den sozialen Medien empört, daß Kilic zur besten Sendezeit Erdogan-Wahlwerbung und türkische Propaganda betreiben durfte. Auch daß Kilic immer wieder türkisch sprach und die Türkei als Opfer darstellte, verärgerte zahlreiche Nutzer der Online-Netzwerke. Unter dem Mediatheken-Eintrag zur Sendung häuften sich über tausend kritische Kommentare an. Viele Zuschauer formulierten ihr Unverständnis darüber, daß die ARD Erdogan-Anhängern eine solche Bühne geboten hatte. (gb)