© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/17 / 24. März 2017

Zitate

„Fehler, Irrtümer, einseitige oder dumme Einschätzungen sind schlechter Journalismus und oft schwer erträglich, doch diese Phänomene sollten wir nicht als Fake News verfolgen wollen.“

Georg Mascolo, Chef des Rechercheverbundes von NDR, WDR und „SZ“, beim Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten am 15. März 2017





„Daß die Optionspflicht 2014 in  Deutschland wieder abgeschafft wurde, war eine sehr schlechte Idee. Es gab die Notwendigkeit nicht. Die Optionspflichtigen haben sich zu mehr als 95 Prozent für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden. Nun lassen wir es mit der doppelten Staatsangehörigkeit zu, daß Leute der dritten oder vierten Generation noch immer der Türkei zugewandt sind, weil sie die Staatsbürgerschaft besitzen. Wenn wir nicht aufpassen, wählen irgendwann auch noch Türken in der zehnten Generation einen Diktator in der Türkei.“

Prof. Dr. Ruud Koopmans, niederländischer Migrationsexperte, im Interview mit der „Welt“, 17. März 2017





„Daß Sozialsysteme von denen getragen werden, die in Arbeit sind, und deshalb eine bestimmte Begrenzung haben, machen sich manche gar nicht klar. Genauso haben sich die Leute, die von der Überwindung des Nationalstaates und der Grenzen schwadronieren, nicht klargemacht, daß der Wohlfahrtsstaat den Nationalstaat voraussetzt. Und auch für die Menschenrechte gilt, daß sie ein funktionierendes Staatswesen voraussetzen, das ihre Geltung wenigstens in seinen Grenzen gewährleisten kann.“

Rüdiger Safranski, Philosoph und Schriftsteller, im Interview mit „Die Presse“ am 19. März 2017





„Wie war der Händedruck? Hat er ihr fast die Hand zerdrückt? Mögen sich die beiden? Kann das etwas werden? Aber warum wirkten sie so verkrampft? Warum hat er so grimmig geguckt, während sie sich freundlich zu ihm herüberbeugte? Läßt er sie kalt abblitzen? Nein, die Rede ist nicht vom ’Bachelor’, auch wenn man das meinen könnte. Es geht um die Berichterstattung über den ersten Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump.“

Matthias Heitmann, Publizist, auf cicero.de am 19. März 2017





„Kein Türke oder Deutscher mit türkischen Wurzeln wird von Deutschland aus die Politik in der Türkei beeinflussen können. Wenn er dies aber unbedingt möchte, sollte er konsequenterweise dorthin ziehen. Es kann nicht die Lebensaufgabe von Türken in Deutschland sein, türkischen Politikern hier Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen. Sie sollten hier in Deutschland versuchen, die Dinge besser zu machen. Nicht in der Türkei.“

Arif Tasdelen, bayerischer SPD-Landtagsabgeordneter, im Interview mit dem „Fränkischen Tag“, 20. März 2017





„Journalismus ist für mich in erster Linie eine Haltung. Und die ist: Ich gehöre zu niemandem.“

Christoph Zürcher, Ressortleiter Gesellschaft der „NZZ am Sonntag“, im Interview mit dem „Schweizer Journalist“ 2-3/2017