© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/17 / 31. März 2017

Meldungen

Belgien: Terrorabsicht noch nicht bewiesen

ANTWERPEN. Nach Angaben des Belgischen Rundfunks (BRF)ist bei einem „möglicherweise vereitelten Anschlagsversuch“ in Antwerpen ein 39 Jahre alter Tunesier, der in Frankreich lebt, in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm wird laut Staatsanwaltschaft „versuchter Mord sowie versuchte Körperverletzung aus terroristischen Motiven“ vorgeworfen. Zudem soll er gegen das Waffengesetz verstoßen haben. Der Tunesier war am Donnerstag vergangener Woche mit hoher Geschwindigkeit in die Antwerpener Einkaufsmeile „Meir“ gerast. Erst eine Spezialeinheit der Polizei konnte den Wagen schließlich stoppen. Im Kofferraum des Wagens wurden Waffen sichergestellt, darunter Stichwaffen und auch eine sogenannte „Riot Gun“. Das schien den Terrorverdacht nur noch zu untermauern. Laut BRF sind in dem Fall noch viele Fragen offen. So habe der Verdächtige „wohl unter Einluß von Alkohol oder Drogen gestanden“. Zudem habe er bei seiner Fahrt durch die Einkaufsstraße keine Lenkbewegung in Richtung Passanten gemacht, heißt es. (ctw)





Bulgarien: Schwierige Regierungsbildung 

Sofia. Zwar haben Bojko Borissow und seine rechtsbürgerliche  Gerb-Partei die Parlamentswahl  in Bulgarien mit 32,7 Prozent der Stimmen (95 Sitze im 240 Mandate zählenden Parlament) gewonnen. Doch die Regierungsbildung wird für den ehemaligen Karatekämpfer nicht einfach. Auf der einen Seite unterstreicht die zweitplazierte sozialistische BSP (27,2 Prozent; 80 Sitze) ihre eher ablehnende Haltung gegenüber einer Großen Koalition. Auf der anderen Seite fordern das für eine Koalition in Frage kommende nationalkonservative Parteienbündnis Vereinigte Patrioten (VP) – bestehend  aus der Nationalen Front für die Rettung Bulgariens (NFSB), der Bulgarischen Nationalen Bewegung (IMRO) und Ataka –, das mit 9,07 Prozent (27 Sitze) der Stimmen Platz drei belegte, sowie die fünftplazierte Partei des Unternehmers Wesselin Mareschki Wolja (4,2 Prozent; 12 Sitze) weitreichende Zugeständnisse. Die liberale Türkenpartei Bewegung für Rechte und Freiheiten (DPS) belegte mit 8,99 Prozent (26 Sitze) knapp hinter ihrem größten Widersacher VP Patz vier. (ctw)