Der nun offiziell eingeleitete „Brexit“ ist wie jede Ehescheidung als Minus-Summenspiel eine Katastrophe für alle Beteiligten. Die Propagandalinie von Theresa May ist: Wir werden ein lukratives Offshore-Zentrum mit Niedrigsteuern, wollen weiter freien Zugang zum EU-Binnenmarkt, schmeißen EU-Immigranten heraus und behalten von den 40.000 Brüsseler Normen das, was uns paßt. Zur Not marschieren wir in zwei Jahren auch ohne Scheidungsvertrag aus der EU. 

Die Schlammschlacht wird brutal werden. Schweizer und Norweger zahlen enorme Summen und müssen jeden EU-Einwanderer akzeptieren, um ihr wirtschaftliches Überleben im europäischen Markt zu sichern. Den Briten blüht das gleiche. Doch will es das britische Publikum nicht wahrhaben. Im schlimmsten Fall erwarten sie Maximalzölle auf dem Kontinent, der Verlust aller Bankenkonzessionen und Landerechte. 

Deutsche Exporte machten 2015 auf unserem drittwichtigsten Auslandsmarkt 89 Milliarden Euro aus, die Importe 38 Milliarden, die alle gefährdet sind. Die deutschen Investitionen betragen 120 Milliarden Euro. Siemens, BMW, Linde, ihre Zweigwerke im Vereinigten Königreich sind bedroht. Den Briten droht der Weg in ein Armenhaus der Dritten Welt, Deutschland ein herber Schlag ins Kontor, den wir jedoch überleben werden.