© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/17 / 28. April 2017

Meldungen

Abtreibungsverbot vor dem Fall

DUBLIN. Deutlicher als erwartet hat sich die irische Citizens’ Assembly, eine beratende Körperschaft aus 99 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bürgern, für eine weitreichende Liberalisierung des strengen Abtreibungsverbots ausgesprochen. Bei einer Abstimmung über verschiedene Szenarien fand die vollkommene Freigabe der Abtreibung mit 64 Prozent die geringste Unterstützung, während einer sozialen Indikation mehr als zwei Drittel der Mitglieder zustimmten. Im Laufe des weiteren Verfahrens wird demnächst dem irischen Parlament ein Bericht vorgelegt, das dann gemeinsam mit der Regierung ein Referendum über eine Verfassungsänderung zum Abtreibungsverbot in die Wege leiten wird. Dieses Referendum wird voraussichtlich im nächsten Jahr stattfinden. Eine Zustimmung der Wähler gilt als gesichert. (dk)





Ex-Präsident will kein Taliban-Bruder mehr sein

KABUL. Nach dem verheerenden Talibanangriff auf einen afghanischen Stützpunkt mit über 140 Toten hat der ehemalige Präsident Hamid Karsai erklärt, er könne die Angreifer nicht mehr Brüder nennen, berichtet die dortige Nachrichtenagentur Khaama. Der Anschlag während des muslimischen Freitagsgebets war der mit den höchsten Verlusten für das afghanische Militär seit Beginn des Krieges vor 16 Jahren. Verteidigungsminister Abdullah Habibi und Stabschef Qadam Shah Shahim traten daraufhin zurück. Tags darauf meldeten die US-Streitkräfte den Tod von Talibanführer Quari Tayib. Während die USA 2014 den Einsatz ihrer Bodentruppen beendeten, fliegen  sie weiterhin Lufteinsätze gegen Taliban- und IS-Stellungen. (mp)





Türkei verspricht bessere Wirtschaftsdaten  

Washington. Der türkische Vizepremier Mehmet Simsek hat  im Rahmen einer Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstrichen, daß die Türkei in kurzer Zeit zu ihrer alten, starken Wirtschaftskraft zurückfinden werde. Angaben des staatlichen Nachrichtensenders TRT zufolge würdigte der Finanzminister die positiven Folgen des Verfassungsreferendums. Dadurch, so Simsek, sei in erster Linie die politische Stabilität des Landes gestärkt worden. Nun verlöre die Türkei „keine Zeit“ mehr mit „Koalitionsregierungen“. Ein Reformprogramm zur Förderung von Privatunternehmen sowie weitreichende Reformen der öffentlichen Verwaltung seien bereits auf den Weg gebracht worden. Die türkische Wirtschaft steht unter Druck. Ursache sind unter anderem rasant sinkende Tourismuseinnahmen sowie die Schwäche der türkischen Lira, die im Vergleich zum Dollar innerhalb von zehn Jahren zwei Drittel ihres Wertes verlor. (ctw)

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