© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/17 / 05. Mai 2017

Zeitschriftenkritik: Medizin & Ideologie
Dem Lebensschutz verschrieben
Werner Olles

Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es um den christlichen Glauben, den Schutz des werdenden Lebens und die Gender-Ideologie geht. Damit eckt er jedoch nicht nur bei Linken und der Abtreibungsindustrie an, sondern auch bei vielen „Amtsbrüdern“. Eine beschämende Tatsache, von der er sich jedoch nicht beirren läßt. Die viermal pro Jahr von der „Europäischen Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern“ herausgegebene Zeitschrift Medizin & Ideologie weist im Editorial ihrer aktuellen Ausgabe (1/2017) auf einen Hirtenbrief des 74jährigen Andreas Laun hin, in dem er erneut seine Stimme gegen Gender-Mainstreaming erhebt und diese familienfeindliche Ideologie als eine „Lüge des Teufels“ bezeichnet, ähnlich dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus.

Tatsächlich ist die unwissenschaftliche Gender-Ideologie nicht nur an den Universitäten zu Hause, sondern inzwischen sogar in den Kindergärten angekommen. Bischof Laun schreibt zu Recht in seinem Hirtenbrief: „Diese Irrlehre greift vor allem auch nach den Kindern und zerstört die Liebe zwischen Mann und Frau, die Familie, die Gott sich als besonderes Geschenk für uns Menschen ausgedacht und geschaffen hat.“ Wie üblich folgte darauf durch eine Homo-Initiative die Drohung mit einer Prüfung der strafrechtlichen Relevanz seiner Aussage, während seine Amtskollegen in der Erzdiözese diese als „private Meinung“ des Weihbischofs bezeichneten. Man distanziere sich von „unzutreffenden historischen Vergleichen“.

Als Schwerpunktthema befaßt sich Medizin & Ideologie mit dem Lebensschutz. Giuseppe Nardi stellt die Kanadierin Mary Wagner vor, die sowohl in Nord-amerika als auch im Vatikan für ihren kompromißlosen Kampf gegen Abtreibung bekannt ist. Nach eigenen Angaben trat die große Wende in ihrem Leben ein, als sie 1993 als 19jährige auf dem Weltjugendtag in Denver Papst Johannes Paul II. gegen Abtreibung und Euthanasie predigen hörte. Innerlich berührt, bekehrte sie sich, um ein kontemplatives Leben im Kloster zu führen. Im Gebet erkannte sie jedoch, daß es ihre Aufgabe sei, all jenen eine Stimme zu geben, die keine Stimme haben: den ungeborenen Kindern, die schon im Mutterleib vom Tod bedroht sind. Seitdem steht sie vor kanadischen Abtreibungskliniken, um abtreibungswillige Frauen davon zu überzeugen, ihr Kind nicht töten zu lassen. Doch damit verstößt sie regelmäßig gegen eine gesetzliche Bestimmung, die eine Bannmeile vor Krankenhäusern und Kliniken vorschreibt. Deshalb wird sie oft festgenommen und muß ins Gefängnis. 

Ein weiterer Beitrag klärt darüber auf, wie Planned Parenthood, der größte Abtreibungskonzern der Welt, dessen Ableger in Deutschland Pro Familia ist, monatlich zu erreichende Abtreibungsquoten festlegt und seinen Mitarbeitern Prämien anbietet, damit sie soviel Abtreibungen wie möglich „an Land ziehen“.

Kontakt:  Europäische Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern e.V., Postfach 200, A-5010 Salzburg. Die Einzelausgabe kostet 4 Euro, ein Jahresabo 16 Euro.

 www.eu-ae.com