© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/17 / 05. Mai 2017

Frisch gepresst

Herrschaftsfrei. Eine jede Veränderung der Realität beginnt mit einer Utopie. Diese zu denken regt Peter Preusse mit seiner Schrift „Frei statt Staat“ an. Das Buch bildet einen verdienstvollen Debattenbeitrag und richtet sich vor allem an fachkundiges Publikum aus der libertären Szene. In der realexistierenden Nanny-Gesellschaft Bundesrepublik, in welcher der Staat das Leben seiner „Untertanen“ in immer stärkerem Maße von der Wiege bis zur Bahre zu regeln bemüht ist, können sich mittlerweile die meisten an diesen Zustand gewöhnten Bürger – verbunden mit einer gewissen intellektuellen Trägheit – nicht einmal mehr in Gedanken ausmalen, wie eine privatrechtlich organisierte Gesellschaft aussehen könnte. Einwände dagegen sind oft nicht rational durchdacht, sondern das Ergebnis diffuser und nicht begründbarer Ängste. „Eine Großgesellschaft ohne ständigen Rekurs auf staatliche Strukturen auch nur zu denken, erfordert nicht nur die willensmäßige Ablehnung jeder, also insbesondere staatlicher, Herrschaft, sondern nachgerade ein Durchforsten des mit der Muttermilch aufgesogenen etatistischen Begriffsapparats“, konstatiert Preusse. (tb)

Peter J. Preusse: Frei statt Staat! Selbsteigentum, Ethik und die Verfassung der Privatrechtsgesellschaft. Edition Lichtschlag, Grevenbroich 2017, broschiert, 104 Seiten, 15,90 Euro





Straßenkampf. Mit Extremsituationen hat Lars Konarek Erfahrung. Als Überlebenstrainer schult er seit vielen Jahren Polizisten und Soldaten. Sein aktuelles Buch räumt mit gängigen Mythen auf, die mitunter fatale Folgen für Beteiligte haben können, zum Beispiel, daß Faustschläge ins Gesicht immer besonders effektiv seien. „Viele Kampfkünste und Kampfsportarten werden den harten Anforderungen der Straße nicht gerecht, da sich die Konflikte in ihrem Ablauf und in der Härte deutlich verändert haben“, schreibt der 40jährige. Ziel sollte stets sein, dem Kampf aus dem Weg zu gehen und auf deeskalierende Maßnahmen zu setzen. Es gelte der Grundsatz: „Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf.“ Für den Fall, daß es dennoch zu einer handfesten Auseinandersetzung kommt, gibt Konarek brauchbare Tips. Auch für Laien nachvollziehbar beschreibt er Kampfstellungen, Schläge,Tritte und andere Techniken, die im Extremfall entscheidend sein können. (ls)

Lars Konarek: Selbstverteidigung im Straßenkampf.  Kopp Verlag, Rottenburg 2017, gebunden, 160 Seiten, Abbildungen, 19,95 Euro