© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/17 / 12. Mai 2017

Meldungen

Juncker lobt Rom für Migrantenrettung

FLORENZ. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat bei der jährlichen Konferenz zur Lage der Europäischen Union in Florenz Italien für seinen Beitrag zur Bewältigung der Flüchtlingskrise und die Rettung von Menschenleben im Mittelmeer gelobt. „Italien hat die Ehre Europas gerettet“, so Juncker. Mit Blick auf die Zukunft forderte der Luxemburger mehr Anstrengungen, um die soziale Dimension der europäischen Integration voranzubringen und die Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung zu vertiefen. (ctw)





Chinesen mobben Taiwaner aus Tagung

PERTH. Die chinesische Delegation hat die Begrüßungszeremonie des Treffens der Mitglieder vom Kimberley-Prozeß, der Vereinigung von 81 Staaten, die 99 Prozent der Rohdiamanten weltweit produzieren, lautstark unterbrochen. Die Vertreter der Volkrepublik China wollten wissen, ob die Taiwaner „formell eingeladen“ seien, sie befanden deren Anwesenheit als „ekelhaft“ und „unnormal“. Die Festlandchinesen bestanden darauf, die Frage nach der formellen Einladung als erstes zu behandeln. Erst als dem Drängen durch die australische Außenministerin Julie Bishop nachgegeben wurde, ließen sich die Chinesen beruhigen. Verschiedene afrikanische Vertretungen schlossen sich während der Tagung den wiederkehrenden Unterbrechungen der chinesischen Delegation an. Woraufhin in Hinterzimmergesprächen zwischen Australiern und Chinesen vereinbart wurde, die taiwanesische Delegation auszuladen. (mp)





Flandern: Immer weniger wollen Priester werden 

BRÜSSEL. Angaben des Onlinedienstes flanderninfo.be zufolge geht die Zahl der Priester in den flämischen Pfarren weiter zurück und wird sich zwischen 2020 und 2030 halbiert haben. Vor 20 Jahren habe die belgische Region Flandern noch rund 5.000 Priester und Diakone gezählt. Doch davon sei man inzwischen „weit entfernt“. Flanderninfo bezieht sich dabei auf Angaben der katholischen Zeitschrift Kerk & Leven. Dieser zufolge könnten die Bistümer in Flandern im Jahr 2020 noch rund 400 Priester zählen, doch 2030 werde diese Zahl auf geschätzt 237 gesunken sein. Bis auf das starke Bistum Brügge müssen die Bistümer damit rechnen, von einem aktiven Priesterstand von weniger als 50 Geistlichen auszugehen. In Panik gerate die katholische Kirche in Flandern jedoch nicht. Der Kirchensoziologe Wim Vandewiele von der Katholischen Universität Löwen (KU Leuven) sehe die Kirche zwar in einer „Systemkrise“. Dennoch könne sie auf „viele andere Kräfte zählen“ (Diakone, Pfarrhelfer): „Diese Leute leisten wichtige Arbeit in den Pfarren.“ (ctw)